Europaflagge

Hauptinhalt

#UnserEuropa


Europa-Stipendium fürs Auslandspraktika
Europa und Bildung

Menschen mit internationalen Flagagen

© anna murashov/fotolia

Studieren oder Arbeiten im Ausland ist heutzutage nichts Besonderes mehr, sondern vielmehr Normalität – dank der EU. Sie regelt die An­erkennung von Quali­fikationen und Kompetenzen und unterstützt mit dem ERASMUS-­Programm Jugendliche finanziell und organisatorisch bei einem Studium oder Praktikum im Ausland.

Gelsenkirchener Lehrerin bringt Schülern Europa näher

Frau steht vor einer Glasscheibe

Mónia Miranda Gibson unterrichtet am Berufskolleg Königstraße der Stadt Gelsenkirchen die Fächer Deutsch und Englisch. © Benjamin Ehrenberg

Bild herunterladen

Interview mit Mónia Miranda Gibson

Ihre schulische und berufliche Laufbahn ist international: Geboren wurden Sie in Portugal, haben eine Grundschule in Cuxhaven besucht und sind dann wieder für die weiterführende Schule und Studium zurück nach Portugal gezogen. Während des Studiums haben Sie Stationen in Hamburg und den USA gemacht. Wie haben Sie Ihren ersten Umzug erlebt?

Mónia Miranda Gibson: Meine Eltern entschieden 1984, wieder nach Portugal zu gehen, da sich ihr Arbeitgeber in Cuxhaven in einer wirtschaftlich schwierigen Lage befand. Mein Vater sagte zu mir und meinen Schwestern: „Verliebt euch ja nicht vor unserer Rückkehr nach Portugal.“

Es war schon etwas schwierig. Ich erinnere mich, in der deutschen Schule schrien uns viele deutsche Kinder „Ausländer raus“ hinterher, und dann - nach unserer Rückkehr in Portugal - waren wir immer noch „Ausländer“. Ich habe nicht unbedingt darunter gelitten, weil ich mich auch sehr schnell anpassen kann. Dadurch musste ich mich bereits in jungen Jahren mit der Identitätsfrage beschäftigen. Letztendlich hat mich diese Erfahrung positiv geprägt und mich wachsen und reifen lassen.

Sie studierten in Portugal auf Lehramt. Danach waren Sie dort viele Jahre als Deutsch- und Englischlehrerin tätig. Was begeistert Sie so am Lehrerberuf?

Mónia Miranda Gibson: Eigentlich wollte ich Profilerin werden und mit der Polizei zusammenarbeiten. Wie Menschen denken, warum sie dieses oder jenes tun, hat mich schon immer begeistert. Von allen Seiten, besonders von meinen Mitschülern, hörte ich aber immer wieder, ich solle Englisch- und Deutschlehrerin werden, weil ich gut erklären könne und einen sehr guten Umgang mit jungen Menschen habe. Ich liebe es, Sprachen zu lernen und so bin ich irgendwann Lehrerin geworden.

Wie kam es zu der Entscheidung, Ihren beruflichen Schwerpunkt nach Deutschland zu verlagern?

Mónia Miranda Gibson: Ich habe einen deutschen Mann geheiratet. Was damals mein Vater „verhindern“ wollte, dass wir uns in einen deutschen Jungen verlieben, ist dann später doch passiert.

Im Jahr 2009 waren Sie in den USA im Rahmen des Programms Work & Travel. Warum sind Sie gerade in die USA gereist?

Mónia Miranda Gibson: In Portugal werden Filme nur im Original gezeigt. Ich habe daher parallel zum Englischunterricht ab der 5. Klasse immer die Untertitel der Filme zugedeckt, um ganz in die englische Sprache einzutauchen. So entstand die Liebe zu Amerika und zum amerikanischen Akzent. Als leidenschaftliche Harley-Davidson-Fahrerin wollte ich natürlich in die USA, um dort die Route 66 zu befahren. So konnte alles miteinander verbinden. Und wo kann man eine Sprache am besten lernen? Da, wo sie gesprochen wird.

In welcher Weise nutzen Ihnen ihr „internationaler“ Hintergrund und ihre „internationale“ Ausbildung für die Tätigkeit als Lehrerin an einem Berufskolleg?

Mónia Miranda Gibson: Es erweitert meinen kulturellen Horizont und macht mich toleranter. Dies versuche ich auch meinen Schülerinnen und Schülern zu vermitteln. An unserer Schule gibt es ungefähr 35 Nationalitäten. Dadurch, dass unsere Schule sehr „international“ ist, fällt dies nicht schwer. Als Englischlehrerin sage ich meinen Schülerinnen und Schülern immer wieder, dass es wichtig ist, Englisch zu sprechen. So haben sie es leichter, wenn sie irgendwann im Ausland tätig sein sollten.

Europa im Klassenzimmer

Gruppenfoto

Regierungspräsidentin Dorothee Feller (Mitte) und Regierungsvizepräsident Ansgar Scheipers (r.) beglückwünschten die neu zertifizierten Europaschulen im Regierungsbezirk: (v.l.) Anne Giese (Bezirksregierung Münster), Frank Kaupert (Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Gelsenkirchen), Verena Wintjes (Riesener Gymnasium Gladbeck), Hannelore Pohl und Katja Gröning (Berufskolleg Königstraße Gelsenkirchen) © Bezirksregierung Münster

Bild herunterladen

Regierungspräsidentin Dorothee Feller hat am 22. November rund 50 Vertreterinnen und Vertreter der Europa­schulen aus dem Regierungs­bezirk zu einem schulübergreifenden Austausch begrüßt. Unter ihnen waren auch die drei neu zertifizierten Europa­schulen des Regierungs­bezirks: das Berufskolleg Königstraße Gelsenkirchen, das Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Gelsenkirchen und das Riesener-Gymnasium Gladbeck.

Regierungs­präsidentin Dorothee Feller bedankte sich bei allen für ihr Engagement: „Sie alle bringen Europa ins Klassenzimmer und tragen dazu bei, dass die Idee der europäischen Vereinigung besser in der Gesellschaft verankert wird. Bildung, Aufklärung und persönliche Begegnungen junger Menschen in Europa sind die wichtigsten Strategien, um den friedlichen und erfolgreichen Weg Europas unbeirrt weiterzugehen.“

Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Schulen Rheine berichteten aus dem Alltag an ihrer Europaschule. Das musikalische Rahmenprogramm gestaltete der Schulchor „PopChorN“ vom Wilhelm-Hittorf-Gymnasium aus Münster. 

Vor über zehn Jahren hat das Land Nordrhein-Westfalen das Zertifikat Europaschule entwickelt. Das Ziel: Europäische Bildungsarbeit zu fördern, um Schülerinnen und Schülern und ihren Familien zu zeigen, welche Chancen Europa bietet. Im Regierungsbezirk Münster dürfen sich insgesamt 40 Bildungseinrichtungen Europaschule nennen.

Europa-Stipendium fürs Auslandspraktika

Gruppenfoto

Schülerinnen und Schüler des Anne-Frank-Berufskollegs Münster beim Abflug nach Dublin. Dort absolvierten sie Praktika im sozialen Bereich und in der Gastronomie. © Anne-Frank-Berufskolleg Münster

Bild herunterladen

Polen, Spanien oder Schweden ─ immer mehr Auszubildende möchten Praktika im Ausland machen. Die EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung unterstützt Berufskollegs dabei, solche Praktika zu organisieren und zu finanzieren. In der Bezirksregierung ist die EU-Geschäftsstelle Teil des Dezernats für Berufskollegs. Sie beraten, informieren und vergeben Erasmus+-Stipendien aus europäischen Fördergeldern, wie beispielsweise mit dem aktuellen Projekt „mobinardo“.

Einsatz für Europa-Austausch

Für die fachliche, soziale und persönliche Weiterentwicklung von Lernenden und Lehrenden setzt sich das Team der Geschäftsstelle leidenschaftlich ein. Ein besonderes Interesse gilt dabei dem Austausch innerhalb der Europäischen Union. Die Beratung der Berufskollegs und die Förderung von Auszubildenden hat sich in den vergangenen zehn Jahren als besonders nützlich erwiesen. Auslandspraktika sind an den Berufskollegs ein wichtiger Bestandteil der Berufsausbildung geworden. Bereits mehr als eintausend Auszubildende haben seit 2007 die verschiedenen Angebote genutzt.

Die Europäische Union stellt jedes Jahr mittels Stipendien ein bestimmtes Budget für solche Auslandsaufenthalte zur Verfügung. Für ein achtwöchiges Praktikum in Schweden erhalten die Auszubildenden beispielsweise ein Stipendium über etwa 2.000 Euro, sowie eine Pauschale von 275 Euro für ihre Reisekosten. Die EU-Geschäftsstelle trägt aktiv dazu bei, dass die Mobilitätsförderung auch tatsächlich in ihrem vollen Umfang verwendet wird.

Downloads

Verwandte Themen

Zusätzliche Informationen

Downloads

Service-Bereich, Kontaktformular, Inhaltsverzeichnis

Navigation

 
Move Schließen
\
Expand
Zurück Zurück Weiter Weiter
{pp_gallery_content}