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Europa und Wirtschaft


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Dünger nach Maß

Bauernhof von oben

© Fachhochschule Münster

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Gülle, effizient und wirtschaftlich nutzen – das ist das Ziel von dem grenz­überschreitenden Landwirtschafts­­projekt „Mest op Maat“, niederländisch für „Dünger nach Maß“. Dort, wo Gülle anfällt, wird sie mit Hilfe von effizienter Technologie umweltfreundlich zu Dünger verarbeitet. Die Bezirks­regierung Münster fördert das Projekt im Rahmen des INTERREG-Programms durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung. Das Projekt­gebiet umfasst die Landkreise Steinfurt, Borken, Coesfeld und Warendorf sowie Land­kreise aus Niedersachsen und den Niederlanden.

Nährwertüberschuss und ineffiziente Logistik

In dieser Region sind viele landwirtschaftliche Betriebe angesiedelt. Sie halten insgesamt 16 Millionen Schweine sowie zahlreiche andere Nutztiere. Die Schweine alleine produzieren jährlich insgesamt 24.000.000 m³ tierische Ausscheidungen – also nährstoffreichen Dünger. Dadurch herrscht in diesen Regionen ein Nährwertüberschuss, während andere Gebiete unter einem Mangel an qualitativ hochwertigem Dünger leiden. So kommt es zu einem steigenden Logistikaufkommen, das häufig nur wenig effizient und wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Das Projekt „Mest op Maat“ möchte, diese Abfallprodukte, da wo sie anfallen, möglichst umweltverträglich verwerten und so verarbeiten, sodass der Transport von Gülle deutlich vermindert wird.

Die optimierte Verwertung von Gülle und Gärresten hat viele Vorteile: Es werden weitere Emissionen eingespart, vorhandene Reststoffe werden energetisch besser genutzt und der Dünger lässt sich effizienter transportieren. Eine derart regenerative Energieversorgung trägt zu den Klimaschutzzielen der Europäischen Union bei. Die Thematik ist aktueller denn je, da im vergangenen Jahr die neue europäische Düngeverordnung herausgegeben wurde, um die Nitratbelastung der Böden einzudämmen und zu reduzieren. Das erfordert neue und innovative Lösungsansätze – hier setzt das INTERREG Projekt an.

Versuche in Laboren und in der Praxis

Gläser mit Flüssigkeit

Laborversuche: Flockung. © Fachhochschule Münster

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Organisationen und Unternehmen aus dem Deutsch-Niederländischen Grenzgebiet tauschen zu diesem Zweck ihr Know-how aus und entwickeln gemeinsam neue Konzepte und Technologien. Wertvolle Ergebnisse liefert insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und kleine und mittelständische Unternehmen zwischen Wissenschaft und Praxis.

Ein wichtiger Bestandteil des Projektes sind Laborversuche: Die beteiligten Projektpartner untersuchen bestehende und neue Technologien sowie Konzepte zur Gülle- und Gärresteverwertung. „Mest op Maat“ testet in Laboren die Aufbereitung von Rinder- und Schweinegülle. Die Versuche sollen bestehende Verfahren optimieren und neue Technologien entwickeln. Dabei wird die gesamte Wertstoffkette berücksichtigt – von der Rohgülle bis hin zur Aufbereitung als Düngemittel und Input-Substrate auf beiden Seiten der Grenze. Pilotanlagen testen die Verfahren anschließend auch in der Praxis.

Das Projekt betrachtet nicht nur die Aufbereitung von nachhaltigem Dünger, sondern auch verschiedene Ausbringungstechnologien und die Logistik. Das gesteuerte und bedarfsgerechte Düngen soll umweltschädliche Nährstoffüberschüsse reduzieren.

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