© Jodocos/Fotolia
Service-Navigation und Suche
Hauptinhalt
Oberflächengewässer
Grundlagen der Wasserwirtschaft
Bemessungsabflüsse sind Abschätzungen von Abflussgrößen, die die Bezirksregierung Münster für den Regierungsbezirk ermittelt. Die Daten bilden die Grundlage für die wasserwirtschaftliche Arbeit der Behörde. Mit ihrer Hilfe berechnet sie zum Beispiel Überschwemmungsgebiete. Außerdem stellt die Bezirksregierung die Bemessungsabflüsse für wasserwirtschaftliche Planungen im Dienstbezirk auf Anfrage zur Verfügung.
Die Bezirksregierung ermittelt Bemessungsabflüsse auf der Grundlage gewässerkundlicher Daten, wie Pegelaufzeichnungen und Niederschlagsmessungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) und eigener ergänzender Modellrechnungen. Diese werden benötigt, um beispielsweise Brückenbauwerke über Gewässern zu dimensionieren oder Niederschlagswassereinleitungen in Gewässer zu begrenzen. Die Daten sind auch Basis für die Berechnung von Überschwemmungsgebieten und Hochwassergefahren-Karten sowie Hochwasserrisiko-Karten.
Anfragen
Die Bezirksregierung erteilt Auskunft zu Bemessungsabflüssen auf Anforderung. Anfragen erfolgen zum Beispiel von Kommunen oder Ingenieurbüros, um Einleitungen für Misch- oder Niederschlagswasser zu berechnen. Anfragen sollten per E-Mail mit genauen Angaben zu Lage und Zweck erfolgen. Eventuell fallen Gebühren an.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) bietet mit HYGON (Hydrologische Rohdaten Online) die Möglichkeit, ungeprüfte Rohdaten zu Wasserständen, Wassertemperatur, Niederschlägen und Gewässergüte einzusehen. Geprüfte Daten finden sich im Fachinformationssystem ELWAS.
Niederschlag-Abfluss-Modelle
Ein Niederschlag-Abfluss-Modell kann mithilfe von gemessenen Klimadaten die Abflüsse eines Gewässers ermitteln. Im Wesentlichen werden zur Berechnung Aufzeichnungen verwendet von:
- Niederschlägen,
- Lufttemperatur und
- Luftfeuchte.
Das Einzugsgebiet des Fließgewässers wird für das Modell in viele kleine Teilgebiete aufgeteilt. Diese werden mit entsprechenden Bodenparametern aus den Bodenkarten versehen. Mit dem Niederschlag-Abfluss-Modell (N-A-Modell) werden die Abflüsse für die Gewässerabschnitte mit ihrem jeweiligen Einzugsgebiet ermittelt.
Neben den erhaltenen Bemessungsabflüssen können auch Veränderungen in einem Gewässer abgebildet und deren Auswirkungen erfasst werden. Wird beispielsweise ein neues Hochwasserrückhaltebecken gebaut oder auch dessen Steuerung optimiert, kann dies vom Sachbearbeiter selbst im Modell angepasst werden. Die Änderungen werden in einem Systemplan vorgenommen.
Das Niederschlag-Abfluss-Modell liefert für die Gewässer im Einzugsgebiet der Ems „automatisch“ neue Bemessungsdaten. Dennoch bedarf es einer kritischen fachlichen Betrachtung und Prüfung der Angaben, bevor sie weitergegeben werden können. Die N-A-Modelle müssen an den Pegelanlagen kalibriert werden.
Verwandte Themen
- Entwicklung, Unterhaltung und Ausbau der Ems
- Hochwasserschutz
- Genehmigungsverfahren für den Ausbau von Gewässern 1. und 2. Ordnung
- Gewässerschutz
- Wasserbuch
- Rechtsaufsicht nach dem Wasserverbandsgesetz
- Förderprogramme nach Förderthemen