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Portrait

Sabine Endres © Natalie Menke


25.02.2020
Einzelausstellung Sabine Endres – Malerei, Collage, Objekt

Die Künstlerin Sabine Endres zeigt im Foyer der Bezirksregierung Münster in einer umfangreichen Einzelausstellung großformatige informelle Malerei, Collagen sowie Objektkunst.

Kulturdezernent Georg Veit eröffnet die Ausstellung am Samstag, 29. Februar 2020, um 12 Uhr. Eine Einführung in das künstlerische Werk hält der Künstler Dieter Nusbaum.

Licht und großzügig wirken die abstrakten Malereien von Sabine Endres. Bewegte Flächen verdichten sich auf der Leinwand zu vereinzelten Gruppen, bündeln sich virtuos zu einem Farbenrausch und werden zuweilen durch zarte Linien miteinander verbunden. In ganz unterschiedlicher Weise erinnern diese verschiedenartigen Kompositionen an vegetabile Strukturen, Landschaften oder Unterwasserwelten.

Sie bleiben aber immer soweit unbestimmbar und bar jeder Interpretation, dass der Betrachter Raum für eigene Assoziationen und Vorstellungen behält. Sie sind Momentaufnahmen künstlerischen Schaffens und sind gänzlich aus dem Wesen der reinen Malerei entstanden.

Wenngleich ihre Bilder oftmals in Werkgruppen entstehen und über die Zeit hinweg deutliche Entwicklungen und Schwerpunkte aufzeigen, arbeitet Sabine Endres mit einem hohen Maß an Spontanität und Zufall. Insofern könnte man von intuitiv-spontaner Malerei sprechen, die eine von jeglicher Intention und Festlegung befreiten Kunst sucht.

Ähnlich dem französischen Tachismus, der ab den 1940er Jahren in Paris der informellen Malerei in Deutschland vorausging, finden sich auch in ihren Bildern vielfach Farbflecke bzw. sogenannten taches. Diese Farbflecken variieren in Form und Größe, in Dichte und Abstraktionsgrad und sind Ergebnis eines völlig freien, intuitiven Malvorgangs. Dieser von jeglichem Darstellungswillen losgelöste Malgestus ist zugleich von einem gewissen Kalkül begleitet, um die Möglichkeiten der abstrakten Malerei mit unterschiedlichsten Techniken und Materialien immer wieder aufs Neue auszuloten.

Sabine Endres gelingt es, eine Balance zwischen dem Bewussten und Unbewussten zu halten.

Eines ihrer Objekte nennt Sabine Endres „Losgelöst“. Es scheint sich aus einem dreiteiligen Korpus nach oben hin aufzulösen. Aus filigranen Drähten geformt, heben sich leiterähnliche Strukturen in die Höhe, die einzelne Holzplättchen tragen und sich schließlich in größerer Anzahl verdichtet in alle Richtungen hin dynamisch verteilen.

Der Raum in der Plastik steht für Freiheit, wobei die bewegte Linie als wesentliches Mittel eingesetzt wurde, um Immaterialität und Schwerelosigkeit auszudrücken.

Die Künstlerin zeigt in allen hier ausgestellten Objekten eine durch metallische Linien nach Oben hinstrebende Leichtigkeit, die im deutlichen Gegensatz zu den aus hölzernen Objets trouvés bestehenden Basiskörpern stehen. Diese Gegensätze von Massivität und Transparenz versinnbildlichen Stillstand und Bewegung, Erstarrung und Freiheit.

Darauf nehmen die jeweils zwei Objekte umfassenden Arbeiten „Fragile Freiheit“ und „Räume - Gänge - Ebenen“ ebenfalls Bezug: Die an Architektur erinnernden Holzkuben werden durch Drähte in einem imaginären Raum luftig fortgesetzt, der durch feine Holzblätter entweder etagenartig unterteilt wird oder sich segelförmig im Winde zu bewegen scheint.

Sabine Endres schafft mit diesen Skulpturen nicht nur Sinnbilder geistiger Freiheit, sondern symbolisiert damit auch den mühevollen Weg dahin, der sowohl Befreiung im weitesten Sinne als auch Verantwortung für das eigene Sein und Handeln beinhaltet.

Ort: Bezirksregierung Münster, Foyer, Domplatz 1-3, 48149 Münster
Ausstellungsdauer: 2. März bis 27. März 2020,
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 8 bis 16 Uhr

Kurzvita:

Sabine Endres ist 1971 in Antwerpen (Belgien) geboren und zieht 1980 ins rheinländische Brühl. Seit 2003 arbeitet sie als freischaffende, bildende Künstlerin in ihrem Atelier in Brühl/Köln. 2020 kommt ein zusätzliches Atelier in Santanyi/Mallorca hinzu.

Durch kontinuierliche, künstlerische Arbeit in der Malerei seit 1991 entwickelt sie von Anfang an ihre individuelle Farb- und Formensprache und geht bewusst einen unbeeinflussten, autodidaktischen Weg.

Neben der Malerei entstehen seit 2009Plastiken und im Bereich der Objektkunst seit 2010 erste Arbeiten. Ihre Arbeiten sind national sowie international auf zahlreichen Ausstellungen und Kunstmessen zu sehen.

  • 2019 Preisträgerin 2. Platz ARTMUC 19
  • 2019 Finalistin art-figura 2019, Kunstpreis für Skulptur
  • 2018 Publikumspreis „Glanzstück“, Updategallery, Bonn
  • 2017 Preisträgerin „artconnection Münster“, Bezirksregierung Münster
  • 2015 Finalistin/TheRhineArt, Kunstpreis für Skulptur
  • 2015 Finalistin/art-figura 2015, Kunstpreis für Skulptur
  • 2009 Mitglied der Jury: Max-Ernst-Stipendium, Stadt Brühl
  • 2009 Mitglied der Jury: Anna Fassbender Preis, Stadt Brühl

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