Schüler vor der Tafel

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Schule und Mobilität


Motivation für ein schulisches Mobilitätsmanagement

Kinder schauen auf dem Schulweg zwischen parkenden Autos auf die Straße

© photophonie/Fotolia

Mobilität bedeutet für alle Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, gleichzeitig belastet sie jedoch auch Mensch und Umwelt. Leider dominiert der „motorisierte Individualverkehr“ Städte und Landschaften. Ein verändertes Mobilitätsverhalten stellt den Fuß- und Radverkehr sowie den öffentlichen Nahverkehr in den Vordergrund. Schulen sollten die Gelegenheit nutzen, das Interesse und das Engagement der jungen Generation an der Klimapolitik aufzugreifen. Viele Schulen engagieren sich bereits in vielen Bereichen für eine ökologische Nachhaltigkeit. Welchen Beitrag kann Schule auch zu einer veränderten Mobilität leisten? Dabei sollten die Diskussionen von der gesamten Schulgemeinschaft geführt und das individuelle Mobilitätsverhalten thematisiert werden.

Schulen verursachen Verkehr, der wiederum ein bestimmtes Verhalten, bauliche Maßnahmen und Situationen zur Konsequenz hat. Es entsteht ein konkretes „Mobilitätsbild“, welches sich je nach Jahreszeit, Wochentag, Wetterlage oder Verhalten des oder der Einzelnen ändert. Jede Einrichtung ruft diese ganz individuelle Mobilitätssituation hervor.

Dieses Mobilitätsbild bewusst wahrzunehmen, ist eine zwingende Voraussetzung, um es beeinflussen zu können:

  • Welche Art von Mobilität verursacht eine bestimmte Einrichtung?
  • Ist es gut so, wie es ist?
  • Soll etwas geändert werden?

Dies sind zumeist die ersten Fragestellungen, um einen Prozess in Richtung eines professionellen Mobilitätsmanagements einzuleiten. Jede Einrichtung ruft ein individuelles Mobilitätsszenario hervor, allerdings stehen alle Schulen vor ähnlichen Herausforderungen.

Die Mobilitätsszenarien an Schulen sind dabei vor allem durch den Umstand geprägt, dass sie zu ganz bestimmten Uhrzeiten und innerhalb kurzer Zeitspannen relativ viel Verkehr unterschiedlichster Art verursachen („Komm- und Geh-Situationen“).

1. MOTIVATION:

Ein schulisches Mobilitätsmanagement bezieht diese Tatsache mit ein und versucht unter den gegebenen Umständen für alle Beteiligten ein zufriedenstellendes Ergebnis herzustellen, um beispielsweise den Ankommenden einen entspannten Schulbeginn gewährleisten zu können.

Eine entspannte Ankunftssituation für einen gelingenden Schultag

2. MOTIVATION:

Oftmals ist die Verkehrssituation allerdings alles andere als entspannt: Kurz vor Unterrichtsbeginn ist vor den meisten Schulen ein extrem hohes Verkehrsaufkommen zu beobachten. Fast zwangsläufig führt dies vor vielen Schuleingängen zu einer abrupten Erhöhung des Gefahrenpotentials durch das Zusammentreffen verschiedenster Verkehrsteilnehmer und – je nach Jahreszeit – Dunkelheit und Regen.

Erkennen und Beseitigen von Gefahrensituationen

Die Verkehrssicherheit ist zumeist eine starke Motivationsquelle, denn abgesehen von einer entspannten Ankunft, versteht es sich von selbst, dass ein sofortiges Handeln erforderlich ist, wenn Gefahr für die Ankommenden besteht.

Dabei sind solche Situationen – zumindest theoretisch – relativ einfach zu lösen, da ein Großteil des Verkehrs vor Schulbeginn tatsächlich vor allem durch Eltern verursacht wird, die ihre Kinder mit dem Auto bis zum Schuleingang bringen möchten (Eltern-Taxi).

3. MOTIVATION:

Ein wesentlicher Ansatz schulischen Mobilitätsmanagements ist es daher, Kinder zu ermutigen, den Schulweg (wieder) vermehrt als ihre Aufgabe anzusehen, die sie weitestgehend selbstständig bewältigen können. Eltern sollten in diesen Prozess eingebunden werden.

Sichere und eigenständige Mobilität

Kinder, die ihren Schulweg ohne „Eltern-Taxi“ bewältigen, bewegen sich mehr, sind selbstständiger und schulen auch ihre Sinne im Straßenverkehr. a) Förderung von Bewegung und Gesundheit

  1. Förderung von Bewegung und Gesundheit
    Vielfach wird die mangelnde Bewegung von Kindern im Alltag beklagt. Es werden dementsprechend Angebote von Sportvereinen und/oder Schulen entwickelt, um das Defizit aufzufangen. Dabei ist ein zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegter Schulweg (bzw. Weg zur Bushaltestelle) ein ebenso naheliegender wie einfach umzusetzender Beitrag, Bewegung in den Alltag zu integrieren.
  2. Vermittlung von Sozial- und Handlungskompetenz im Verkehr
    Kinder sind idealerweise von Menschen umgeben, die sie gut kennen und denen sie Vertrauen entgegenbringen – auch weil deren Verhalten für sie berechenbar ist. In eine Umwelt hinauszugehen, in der Menschen agieren, die den Kindern nicht vertraut sind, ist daher kein kleiner Schritt. Das Vertrauen in eine Berechenbarkeit menschlichen Handelns entwickelt sich im Straßenverkehr dann bestenfalls aus wiederholt erfahrenen Regeln und Verhaltensnormen, die den Kindern durch tägliches Erleben nach und nach vertrauter werden. Der Straßenverkehr ist damit ein wichtiger Lern-Raum hinsichtlich einer mit dem Alter steigenden Interaktion in einer vielschichtigen und komplexen Gesellschaft. Kinder trainieren ihre Motorik und Reaktionsfähigkeit und erlangen dadurch Handlungskompetenz im Verkehr.

4. MOTIVATION:

Ein weiterer – und in Zeiten des Klimawandels nicht zu vernachlässigender – Motivationsgrund ist der umweltpädagogische Aspekt, der mit einem an Nachhaltigkeit orientierten schulischen Mobilitätsmanagement einhergeht. Dieser stellt sich meist automatisch ein und sollte im Rahmen von Unterricht, Elternabenden oder Projekttagen hervorgehoben werden. Eine Schule, die ihr Mobilitätsmanagement nach umweltpädagogischen Gesichtspunkten gestaltet und sowohl innerhalb der Schule als auch nach außen aktiv kommuniziert, übernimmt gleich in mehrfacher Hinsicht eine zukunftsweisende und nachhaltige Vorbildfunktion.

Umweltschutz: Nachhaltiges und ressourcenschonendes Mobilitätsverhalten bei Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften

Weitere Gründe

Diese Aufzählung ist nicht abschließend, da die Rahmenbedingungen individuell maßgeblich sind. Gründe, Motivationslagen und Zielvorstellungen, ein schulisches Mobilitätsmanagement zu initiieren, werden von Schulträger und Schule unterschiedlich sein. Gleichbleibend ist allerdings der hohe Nutzen eines ernsthaften Ansatzes schulischen Mobilitätsmanagements hinsichtlich der Aufenthaltsqualität und der Atmosphäre einer Schule.

Handlungsfelder Tabelle

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