Die Moskauer Vorstadt (Ghetto 1941-1944) © Bezirksregierung Münster
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Pressemitteilungen
16.06.2023
Regierungspräsident Andreas Bothe nimmt an Delegationsreise in Riga teil
In Gedenken an die ermordeten Jüdinnen und Juden im Zweiten Weltkrieg
Münster/Riga. Andreas Bothe hat in seiner Funktion als Regierungspräsident und als Bezirksvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. an einer Delegationsreise nach Riga in Lettland teilgenommen, um der ermordeten Jüdinnen und Juden im Zweiten Weltkrieg zu gedenken. Auch viele Vertreter:innen der Kommunen waren bei der Fahrt dabei.
Riga war ein zentraler Ort der Verschleppung von Jüdinnen und Juden aus Deutschland. Mehr als 25.000 Menschen wurden Anfang der 1940er-Jahre in die lettische Hauptstadt deportiert und ermordet.
„Insbesondere eine lebendige Erinnerungskultur ist ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen Antisemitismus. Wir müssen den Anfängen wehren und jederzeit und überall vorbehaltlos für Frieden, für Freiheit, für Rechtsstaatlichkeit und für Demokratie eintreten“, betont Andreas Bothe.
„Wir können die Vergangenheit nicht zurückholen, aber wir dürfen niemals vergessen. Wir dürfen niemals aufhören, der Opfer zu gedenken und müssen die Erinnerungskultur hochhalten“, unterstreicht auch Angela Stähler, die als Bürgermeisterin der Stadt Münster ebenfalls an der Fahrt teilgenommen hat.
Als bedeutendster Programmpunkt der Reise sind die Delegierten am Mittwoch zur Shoah-Gedenkstätte im Wald von Biķernieki gefahren. Im Jahre 1941 wurde Biķernieki die größte Stätte des Massenmords an Jüdinnen und Juden. Neben den Jüdinnen und Juden wurden dort auch politische Gefangene und knapp 10.000 sowjetische Kriegsgefangene getötet. Im Jahr 2001 wurde an diesen Massengräbern mit Unterstützung vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. eine Holocaust-Gedenkstätte eröffnet.
Außerdem haben die Teilnehmer:innen während der Delegationsreise verschiedene Shoah-Gedenkstätten, wie die Große Choralsynagoge und den Deportationsbahnhof Šķirotava besucht. Sie haben das Museum „Juden in Lettland“ und das ehemalige Polizei- und Arbeitserziehungslager Salaspils besichtigt und darüber hinaus Gespräche mit dem deutschen Botschafter in Lettland, Christian Heldt, und mit dem Rabbiner Eliyohu Krumer geführt.
Im Rahmen der viertägigen Delegationsreise konnten alle Teilnehmer:innen viele Eindrücke gewinnen. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, den Opfern des Holocausts zu gedenken und damit auch gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Ausgrenzung ein klares Zeichen zu setzen.