Regierungspräsident Andreas Bothe mit den Lesenden der Lesenacht 2022, dem Moderator Jan-Christoph Tonigs und dem Saxophonquartett © Bezirksregierung Münster
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Pressemitteilungen
15.11.2022
Musikalische Lesenacht in der Bezirksregierung Münster
Münster. Der Dichter und Schriftsteller Heinrich Heine sagte schon vor rund 200 Jahren: „Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.“ In diese Welt durften gestern (14. November) auch die Gäste der musikalischen Lesenacht in der Bürgerhalle der Bezirksregierung Münster am Domplatz eintauchen. Regierungspräsident Andreas Bothe, die Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin der Gesellschaft für westfälische Kulturarbeit (GWK), Dr. Susanne Schulte und der Schauspieldirektor am Theater Münster, Remsi Al Khalisi, trugen dem Publikum zu diesem Anlass Auszüge aus ihren Lieblingsbüchern vor. Für den musikalischen Teil zeigte sich bei der Veranstaltung zudem das preisgekrönte Saxophonquartett der Musikschule Rheine verantwortlich.
Der Kulturdezernent der Bezirksregierung Münster, Jan-Christoph Tonigs, moderierte den Abend und begrüßte eingangs die gut 80 buchinteressierten Gäste. Nach der Begrüßung spielte das Saxophonquartett der Musikschule Rheine ein erstes musikalisches Stück bevor Regierungspräsident Andreas Bothe als erster Leser an das Mikrophon trat. Nachdem auch er die Gäste kurz begrüßt und seine Freude darüber zum Ausdruck gebracht hatte, dass er die gute Tradition der Lesenacht in der Bezirksregierung Münster fortsetzen könne, las er aus der Biografie „Als der Wagen nicht kam“ von Manfred Lütz vor. Der Autor beschreibt in dem Werk nach autobiografischen Aufzeichnungen die Lebensgeschichte seines Großonkels Paulus von Hagen. Dieser überlebte als Teil des Widerstands nur mit Glück die Zeit des Nationalsozialismus und wurde später der erste Verfassungsgerichtspräsident in NRW.
Nach dem Regierungspräsidenten betrat Dr. Susanne Schulte als Vorleserin die Bühne. Die künstlerische Leiterin der GWK las einen Auszug aus Jon Fosses Roman „Der andere Name“ vor. Der norwegische Autor erzählt darin von der Begegnung zweier völlig verschiedener Künstlerpersönlichkeiten, die allerdings denselben Namen tragen. Es sei neben den existenziellen Lebensfragen, die Fosse hier behandelt, vor allem seine eindringliche, geradezu betörende Erzählweise und Sprache, die Dr. Susanne Schulte zu dieser Textauswahl geleitet habe.
Im Anschluss an diese Vorlesung durften die Gäste sich von weiteren Musikstücken des Saxophonquartetts der Musikschule Rheine akustisch verwöhnen lassen.
Anschließend las Remsi al Khalisi aus Oscar Wildes „Die bedeutsame Rakete“ vor. In dieser kuriosen Geschichte treten Knallfrösche und andere Feuerwerkskörper sowie eine sehr von sich eingenommene Rakete auf – Wilde entfacht in seinem Werk ein sprachliches Feuerwerk mit ambivalenter Moral und hohem Unterhaltungswert.
Die bunte Mischung aus den verschiedenen Vorlesungen und auch die Musikbeiträge des Saxophonquartetts sorgten für ausschließlich zufriedene Gesichter, als der musikalische Leseabend nach knapp zwei Stunden endete.