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ILF-Teilnehmer:innen und Vertreter:innen der Bezirksregierung Münster

ILF-Teilnehmer:innen und Vertreter:innen der Bezirksregierung Münster © Bezirksregierung Münster


15.09.2022
Zehn Lehrkräfte starten ins ILF-Programm

Münster. Bei der Bezirksregierung Münster sind in diesem Jahr zehn Lehrkräfte in das Qualifizierungsprogramm „Internationale Lehrkräfte fördern (ILF)“ gestartet.

Das ILF-Programm richtet sich an Lehrkräfte mit Migrationshintergrund, die in ihrem Herkunftsland einen universitären lehramtsbezogenen Abschluss erlangt sowie Berufserfahrung als Lehrkraft gesammelt haben, über gute Deutsch-Kenntnisse (C1-Niveau) verfügen und eine günstige Bleibeperspektive haben. Mit diesem Programm soll es Lehrkräften, die beispielsweise aus Krisengebieten geflüchtet sind, ermöglicht werden, im deutschen Schulsystem Fuß zu fassen und wieder in ihrem erlernten Beruf arbeiten zu können.

Nachdem die Teilnehmenden vorab bereits das einjährige universitäre Qualifizierungsprogramm „Lehrkräfte Plus“ abgeschlossen haben, bietet das ILF-Programm eine Anschlussqualifizierung. Dabei erhalten die Lehrkräfte zunächst eine für zwei Jahre befristete Stelle an einer Schule. In dieser Zeit hospitieren sie und unterrichten zunehmend selbständig, begleitet von Mentor:innen, an vier Tagen pro Woche bis zu zwölf Stunden. Zusätzlich besuchen sie wöchentlich an zwei Nachmittagen Veranstaltungen zur Allgemeinen Pädagogik, Methodik und Didaktik sowie zur Fachdidaktik. An einem weiteren Seminartag pro Woche belegen sie den Kurs "Deutsch als berufliche Sprache". In diesem Jahr können die Lehrkräfte das ILF-Programm neben Schulen der Sekundarstufe I auch an Grundschulen und Berufskollegs absolvieren.

Einige Teilnehmende des ILF-Programmes haben uns ihre Geschichte erzählt.

Salih Durman kommt aus der Türkei und lebt seit mittlerweile vier Jahren in Deutschland. In der Türkei hat er Chemie studiert und im Anschluss in Kasachstan und in Mali als Chemielehrer gearbeitet. Er freut sich, durch das ILF-Programm das deutsche Schulsystem besser kennenzulernen und sowohl seine eigenen Kompetenzen als auch seine Deutschkenntnisse weiterzuentwickeln. „Dadurch möchte ich meine internationale multikulturelle Erfahrung mit meinen Schüler:innen in Deutschland, einem multikulturellen Land, teilen und sie auf die Zukunft vorbereiten.“ Zurzeit unterrichtet Salih Durman drei eigene Klassen in den Fächern Chemie und Naturwissenschaften.

„Ich freue mich sehr, wieder in der Schule zu sein!“, sagt Asli Inal. Sie kommt ebenfalls aus der Türkei, hat dort Englisch studiert und im Anschluss zwölf Jahre lang als Englischlehrerin an Gymnasien und Gesamtschulen gearbeitet. Seit vier Jahren lebt sie in Deutschland. Im Rahmen des ILF-Programms unterrichtet sie die Fächer Englisch und Hauswirtschaftslehre.

Das ILF-Programm ermöglicht die Integration der zugewanderten Lehrkräfte und bereichert die Schulen durch Erfahrungen und Kenntnisse aus anderen Kulturkreisen. Besonders hervorzuheben ist hierbei der positive Effekt der Lehrkräfte auf die Schüler:innen, gerade zu Zeiten von Zuwanderungsbewegungen und dem Ukraine-Krieg. Sie können als Vermittler:innen bei Sprach- und Verständnisproblemen und auch als Vorbilder auftreten.

Gleichzeitig kann mithilfe des ILF-Programms dem Lehrkräftemangel entgegengewirkt werden. Nach einem erfolgreichen Abschluss können die Absolvent:innen sich auf Stellen für den Seiteneinstieg bewerben und so dauerhaft im Schuldienst des Landes NRW tätig werden.

Seit 2019 starten jährlich Lehrkräfte in das ILF-Qualifizierungsprogramm. Derzeit nehmen 18 internationale Lehrkräfte in den verschiedenen Jahrgängen an dem Programm teil. Zehn Teilnehmende haben das Programm bereits erfolgreich abgeschlossen und eine Anschlussperspektive gefunden.

Interview mit Asli Inal

Asli Inal

Die ILF-Teilnehmerin Asli Inal © Asli Inal

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Können Sie sich kurz vorstellen?

Ich heiße Asli Inal. Ich komme aus der Türkei. Seit vier Jahren lebe ich in Deutschland mit meiner Familie. Ich bin Englischlehrerin von Beruf.

Können Sie Ihren Werdegang beschreiben?

Nach dem Abitur habe ich Englisch Literatur an der Universität Istanbul studiert. In der Türkei studieren wir nur ein Fach. Danach habe ich 12 Jahre lang als Englischlehrerin an Gymnasien und in den Gesamtschulen gearbeitet.

Wie sind Sie zum ILF-Programm gekommen?

Als ich erst nach Deutschland gekommen bin, haben viele Menschen mir gesagt, dass ich in Deutschland meinen Beruf nicht ausüben kann/darf. Ich war sehr traurig, weil ich meinen Beruf sehr liebe. Danach habe ich vor 2 Jahren von meinen Freunden über dieses Programm gehört. Sofort habe ich mich zum ILF-Programm an der Bielefeld Uni angemeldet und wurde zugelassen.

In welcher Schulform werden Sie in Deutschland unterrichten? Welche Fächer werden Sie unterrichten?

In einer Gesamtschule werde ich Englisch unterrichten und neben meinem ersten Fach werde ich auch Hauswirtschaftslehre beaufsichtigen.

Was erwarten Sie von dem ILF-Programm?

Ich erwarte von diesem Programm, dass ich das deutsche Schulsystem besser kennenlerne. Ich möchte nicht nur meine Erfahrungen übertragen, sondern auch Neuigkeiten in Schulen in Deutschland erlernen. Natürlich finde ich es sehr wichtig mit meinen Kollegen und Schüler/ innen sehr gut umgehen zu können. Durch dieses Programm entdecke ich viele Dinge bzw. Lehrtechnik oder Umgang mit Schülern und Kollegen in der Schule. 

Worauf freuen Sie sich am meisten im Rahmen des ILF-Programms?

Ich freue mich sehr, wieder in der Schule zu sein. Lehrerzimmer, Klassen, Schüler sind mein Ding. :) Wenn ich in der Schule bin, fühle ich mich sehr wohl, fit und aktiv.

Interview mit Salih Durman

Salih Durman

ILF-Teilnehmer Salih Durman © Salih Durman

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Können Sie sich kurz vorstellen?

Mein Name Ist Salih Durman und Ich komme aus der Türkei. Seit vier Jahren lebe ich in Deutschland. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder.

Können Sie Ihren Werdegang beschreiben?

Ich habe in der Türkei Chemie studiert. Nach dem Abschluss habe ich in Kasachstan zehn Jahre lang als Chemielehrer gearbeitet. Zwischen 2014 und 2017 3 Jahre als Manager in Ruanda gearbeitet. Dann habe ich ein halbes Jahr in Mali als Lehrer gearbeitet.

Wie sind Sie zum ILF-Programm gekommen?

Ich bin 2018 nach Deutschland angekommen. In einem Jahr habe ich einen Deutschkurs gemacht. Da ich als Lehrer in verschieden Ländern viele Erfahrungen habe, wollte ich auch hier als Lehrer arbeiten. Auf dem Schulweg gab es ein besonderes Programm, nämlich das Lehrkräfte-Plus Programm. Mit dieser Absicht habe ich an der Bochum Universität das Lehrkräfteplus Programm abgeschlossen. Gleichzeitig habe ich in der Städtischen-Gesamtschule Warendorf ein sechsmonatiges Praktikum gemacht. Im August 2021 habe ich im Rahmen des ILF-Programms mit der gleichen Schule einen 2-jährigen Vertrag abgeschlossen.

In welcher Schulform werden Sie in Deutschland unterrichten? Welche Fächer werden Sie unterrichten?

Obwohl ich ein erfahrener Lehrer bin, ist das System der Schule in Deutschland ganz anders als in den anderen Ländern, in denen ich gearbeitet habe. Um Deutsche-Schulsystem besser zu kennen, habe ich Letztes Jahr meine Kollegen*innen begleitet. Schritt für Schritt habe ich den Teil der Unterrichte übergenommen. Zurzeit habe ich drei eigene Klasse. Dieses Jahr erteile ich Chemie und Naturwissenschaft.

Was erwarten Sie von dem ILF-Programm?

Meine Erwartung an das ILF-Programm ist es, meine eigenen Kompetenzen und meine Deutsch-Kenntnisse weiterzuentwickeln. Dadurch möchte ich meine internationale multikulturelle Erfahrung mit meinen Schüler:innen in Deutschland, einem multikulturellen Land, teilen und sie auf die Zukunft vorbereiten.

Salih Durman

ILF-Teilnehmer Salih Durman © Salih Durman

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