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01.07.2022
WelCome In! Rheine, DRK und Bezirks­regierung Münster diskutieren Besorg­nisse zur Unter­bringung in der ZUE Rheine

Gemeinsame Presseerklärung von WelCome In! Rheine, DRK und Bezirksregierung Münster

Münster/Rheine. Im Nachgang zur Berichterstattung der Münsterländischen Volkszeitung sowie des WDR über die Situation in der ZUE Rheine trafen sich am Mittwoch, 29. Juni 2022, Vertreter:innen des Vereins „Welcome In! Rheine“, der Pfarrgemeine St. Dionys, der Caritas, der Stadt Rheine, des Deutschen Roten Kreuzes und der Bezirksregierung Münster zu einem Gespräch über dort geschilderte Problemsituationen, die die Besorgnis der ehrenamtlich tätigen Bürger:innen ausgelöst hatten. Das Treffen, zu dem die Bezirksregierung eingeladen hatte, fand in der ZUE-Außenstelle in der Jugendherberge in Rheine statt.

Die Vertreter:innen der Bezirksregierung verdeutlichten durch aktuelle Zahlen, dass sich die Belegungssituation mit z.Zt. 353 Bewohner:innen entspannt hat, nachdem es kurze Zeiträume einer höheren Auslastung gegeben habe. Ursache hierfür sei der angekündigte hohe Bedarf für den erwarteten Zustrom von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine gewesen. Die inzwischen geschaffenen Raumkapazitäten von 815 Plätzen seien jedoch nie vollständig ausgelastet gewesen.

Auch die Corona-Pandemie habe zu Erschwernissen und Belastungen im Alltag der ZUE Rheine beigetragen. So habe das Deutsche Rote Kreuz sein Betreuungsangebot corona-bedingt reduzieren müssen, inzwischen aber wieder deutlich hochgefahren.

Übereinstimmend wurden von allen Beteiligten als ein besonders erhebliches Manko bedauert, dass in der ZUE Rheine kein unabhängiges Beschwerdemanagement sowie keine unabhängige Verfahrensberatung für Geflüchtete mehr angeboten werden können, wie es in den anderen ZUEs im Münsterland der Fall ist. Die weiterhin aktuelle Ausschreibung habe in Rheine noch nicht zu einer Besetzung geführt, so die Bezirksregierung. Für die Caritas Rheine, die diese Aufgaben bis 2019 wahrgenommen hatte, erklärte Stefan Gude, dass vor allem deutlich verschlechterte finanzielle Rahmenbedingungen den Ausschlag gegeben hatten, sich nicht wieder zu bewerben. Als tarifgebundener Arbeitgeber seien diese Aufgaben nur mit erheblichen Eigenmitteln durchzuführen. Diese bringe die Caritas Rheine bereits bei den Landesprogrammen der Sozialen Beratung von Flüchtlingen sowie der Rückkehrberatung mit ein.

Die Bezirksregierung führte an, dass sie mit der Aufstockung eigenen Personals, der Erweiterung von Sprechzeiten der örtlichen Leitung sowie dem Aufhängen von Kummerkästen reagiert habe. Dies könne den Bewohner:innen jedoch eine eigenständige Verfahrensberatung und Beschwerdestelle nicht ersetzen.

Im weiteren Verlauf führten die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer:innen verschiedene Problemsituationen an, die ihnen von Bewohner:innen geschildert worden waren. Diese betrafen insbesondere Gesundheit, Hygiene, medizinische Versorgung, Beschäftigungs- und Bildungangebote, besondere Ernährungsbedarfe, respektvollen Umgang, Probleme in der Weitergabe von Dokumenten sowie fehlende Privatsphäre. Die Vertreter:innen des DRK und der Bezirksregierung erläuterten die entsprechenden Angebote und Verfahrensweisen, verwiesen aber auch auf Sicherheitsvorschriften und Vorgaben. Sie betonten ihren Anspruch, die bestmögliche Versorgung und Betreuung für die Bewohner:innen und Bewohner zu gewährleisten und zeigten sich überzeugt, dass alle Mitarbeiter:innen (Bezirksregierung, Deutsche Rotes Kreuz und Sicherheitsdienst) in der ZUE Rheine die Betreuung und Versorgung der Bewohner:innen mit einem hohen Maß an Wertschätzung wahrnehmen. Entschieden verwehrten sie sich insbesondere gegen den Vorwurf, es fehle an gesunder Babynahrung. Die Bezirksregierung stellte klar, dass Eltern für ihre Babys in der ZUE Rheine jederzeit (bei Vorlage der Scankarte des Babys) Babynahrung erhalten können. Je nach Bedarf werde dann Milchpulver Pre 1 oder Pre 2 ausgegeben, sowie entsprechend dem Alter Babynahrung in Gläsern. Vor und auch nach der Geburt und während des gesamten Säuglingsalters erfolge eine Beratung und Begleitung durch die in der Sanitätsstation tätige Hebamme. Diese umfasse auch die Beratung zur Ernährung der Babys.

Nicht alle Widersprüche konnten restlos und einvernehmlich geklärt werden. Jedoch stimmten alle Seiten zu, dass es wichtig war sich persönlich kennengelernt und ausgetauscht zu haben. Man vereinbarte in Problemfällen schneller Kontakt aufzunehmen und nach Lösungen zu suchen.

Die Bezirksregierung und das DRK boten den Vertreter:innen des Vereins „Welcome In Rheine“ an, für den Dauer des Weiterbetriebs der ZUE Rheine bis zum Jahresende im direkten Gespräch zu bleiben. Ein neues Treffen ist für den Oktober geplant.

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