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Rednerin am Pult

Regierungspräsidentin Dorothee Feller begrüßte die Gäste aus Verwaltung, Politik und Verbänden zum Flächensymposium in der Bezirksregierung Münster. © Bezirksregierung Münster


29.09.2020
Wie kommen unterschiedliche Nutzungsansprüche in Einklang?

Flächensymposium in der Bezirksregierung Münster

Münster. Stadt, Land, Fläche – die Region im Blick. Auf Einladung von Regierungspräsidentin Dorothee Feller fand am vergangenen Montag (28. September) ein reger Austausch in der Bezirksregierung Münster statt. "Wir müssen reden", begrüßte Regierungspräsidentin Dorothee Feller rund 100 Gäste im Corona-gerecht bestuhlten Foyer der Bürgerhalle der Bezirksregierung. Neben einem Vortrag von Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Generalsekretär der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) Leibniz-Forum für Raumwissenschaften Hannover, über die Herausforderungen der Flächennutzung, diskutierten fünf prominente Fachleute vor und mit den geladenen Gästen. Auf dem Podium saßen der Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen, Dr. Fritz Jaeckel, Dr. Martin Klein vom Landkreistag Nordrhein-Westfalen, Franz Meiers von NRW URBAN, Susanne Schulze Bockeloh vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) sowie der Abteilungsleiter Naturschutz, Landschaftspflege, Jagdkunde und Fischereiökologie beim LANUV, Dr. Georg Verbücheln. Als Moderator der Veranstaltung fungierte der Pressesprecher der Bezirksregierung Münster, Ulrich Tückmantel.

Podium

Interessante Einblicke in das Thema Fläche gab es im Foyer der Bezirksregierung Münster. Auf dem Podium sprachen (v.r.): Ulrich Tückmantel, Dr. Georg Verbücheln, Franz Meiers, Dr. Fritz Jaeckel, Susanne Schulze Bockeloh, Dr. Martin Klein und Regierungspräsidentin Dorothee Feller. © Bezirksregierung Münster

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In Ihrer Begrüßung wies Regierungspräsidentin Dorothee Feller auf die Wichtigkeit des Themas hin. „Die Fläche ist eine faktisch knappe Ressource. Welche Interessen verfolgen die unterschiedlichen Flächennutzer? Welche Zielkonflikte resultieren hieraus? Wie lassen sich die unterschiedlichen Ansprüche an die Fläche miteinander vereinbaren? Diese drängenden Fragen möchten wir hier und heute gemeinsam diskutieren. Deshalb freue ich mich sowohl über die rege Teilnahme und das große Interesse an der Veranstaltung, als auch über die Expertise zu dem Thema hier vorne auf dem Podium“, sagte Feller.

Der sich anschließende Beitrag von Prof. Dr. Rainer Danielzyk befasste sich eingehend mit der Ressource Fläche und der Zukunft der Flächenpolitik. Wachstum bedeute nicht automatisch Flächenverbrauch, war nur eine der Thesen des Professors. Kritsch richtete er unter anderem auch den Blick auf die Innenstädte: „Während die Ortsmitte ausblutet, blühen dahinter die Discounter auf. Vielleicht müssen wir uns schon bald unsere Innenstädte ohne Einzelhandel vorstellen.“ Außerdem merkte er an: „Mehr Fläche für Industrie und Gewerbe bedeuten nicht automatisch auch Wirtschaftswachstum.“ Im weiteren Verlauf seines Vortrages ging es unter anderem darum, wie sich der demografische und wirtschafsstrukturelle Wandel auf die Flächenentwicklung auswirke, um mögliche Strategien bei der Flächenpolitik und natürlich um Lösungsansätze des Flächenkonfliktes. Im Fazit forderte Danielzyk unter anderem ein präziseres, qualitatives Monitoring, eine langfristige Baulandpolitik, quantitative Ziele zur qualitativen Flächenpolitik und auch die nötigen personellen und technischen Kapazitäten, die es in der Flächenpolitik brauche.

Bevor man zur offenen Diskussion überging, erläuterten anschließend in kurzen Beiträgen die Podiumsgäste die Anforderungen an sowie die Problematiken mit der Ressource Fläche aus ihrer jeweiligen Sichtweise. So berichtete zum Beispiel Susanne Schulze Bockeloh vom WLV darüber, dass man zwischen 1996 und 2016 mehr als 1.250 Quadratkilometer landwirtschaftliche Fläche verloren habe. Dr. Georg Verbücheln vom LANUV sprach über die Wichtigkeit eines Biomonitoring in der Tier- und Pflanzenwelt. Dr. Fritz Jaeckel, der der mit 100.000 Unternehmen viertgrößten IHK in Deutschland vorsteht, richtete seinen Blick unter anderem mit dem Stichwort „Homeoffice“ auf die Auswirkungen der Digitalisierung der Wirtschaft auf den Flächenbedarf der Unternehmen. Die Belange der insgesamt 31 NRW-Kreise hatte Dr. Martin Klein im Blick und Franz Meiers von NRW.URBAN sprach unter anderem über die Errichtung der Forschungsfertigung Batteriezelle in Münster und die Flächenentwicklung für Wohnen, Industrie und Gewerbe.

Den Beiträgen schloss sich eine rege Diskussion an. Dabei wurde deutlich, dass bei den Gästen aus Verwaltung, Politik und Verbänden zum Teil sehr unterschiedliche Interessenlagen, was die Nutzung von Fläche angeht, bestehen. In zwei Punkten waren sich jedoch alle einig: Der verantwortungsbewusste Umgang mit der knappen Ressource Fläche, ist gerade in heutigen Zeiten wichtiger denn je. Und die Regierungspräsidentin habe recht: Man müsse miteinander reden.

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