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Die Kriegsgräber in Münster-Albachten.

Die Kriegsgräber in Münster-Albachten. © Bezirksregierung Münster


17.07.2020
Regierungspräsidentin: Erinnerungskultur deutlich stärken

Münster. In der Diskussion um die Zukunft des alten Friedhofs in Münster-Albachten, auf dem unter anderem Kriegsgräber von zivilen Opfern des Zweiten Weltkrieg überbaut werden sollen, hat Regierungspräsidentin Dorothee Feller in den vergangenen Tagen zahlreiche Gespräche mit Beteiligten geführt. „Im Ergebnis ist es bedauerlich, dass nicht mit allen Betroffenen frühzeitig und konsequent ein professionelles Mediationsverfahren unter Einbindung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge durchgeführt wurde. Auch zum jetzigen Zeitpunkt kann ein solches Verfahren ein geeignetes Mittel sein, um wieder Ruhe und Sachlichkeit in die Diskussion vor Ort zu bringen", so Dorothee Feller.

Als Regierungspräsidentin ist Dorothee Feller Bezirksvorsitzende des Volksbundes. Der Volksbund bewahrt das Gedenken an die Kriegstoten beider Weltkriege. Kriegsgräber konfrontieren die Lebenden mit den Folgen von Krieg und Gewalt. Der Volksbund engagiert sich für friedenspolitische Projekte in ganz Europa, an denen jährlich rund 20.000 Jugendliche teilnehmen. Er wird von der Bundeswehr und dem Reservistenverband unterstützt und richtet jährlich im November den Volkstrauertag aus. Schirmherr des Volksbundes ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.  

Der Rat der Stadt Münster hatte im Juni mit Mehrheit beschlossen, Teile des Friedhofs in Münster-Albachten zu überbauen. Die dortigen Gräber der zivilen Kriegs-Opfer sind Kriegsgräber im Sinne des Gräbergesetzes. Sie fallen jedoch nicht unter den gesetzlichen Schutz der „ewigen Ruhe“, da sie Ende der 60er Jahre nicht in entsprechende Kriegsgräber-Listen aufgenommen wurden. Bezüglich der Soldatengräber weist die Regierungspräsidentin daraufhin, dass nicht nur Erhalt durch das Gräbergesetz gesichert ist, sondern auch der Ort würdevoll gestaltet sein muss. Als Folge aus der Diskussion wünscht sich Dorothee Feller eine deutliche Stärkung der öffentlichen Erinnerungskultur: „In Zeiten, in denen in vielen Staaten der Nationalismus wieder erstarkt und wir uns erschreckenden Wellen von Rassismus und Antisemitismus gegenüber sehen, sollten wir die aktuelle Debatte zum Anlass nehmen, dem öffentlichen Erinnern an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft mehr Wert beizumessen", so die Regierungspräsidentin.

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