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Geheimnisse eines Bildes

Was der „Der Einzug des Gesandten Adriaan Pauw in Münster“ tatsächlich zeigt – und was man in dem Gemälde sonst noch sehen kann. © Bezirksregierung Münster

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Was der „Der Einzug des Gesandten Adriaan Pauw in Münster“ tatsächlich zeigt – und was man in dem Gemälde sonst noch sehen kann.

Von Ulrich Tückmantel*

MÜNSTER/COESFELD. „Der Einzug des Gesandten Adriaan Pauw in Münster“ gehört zu den berühmtesten Bildern, die zum Ende des Dreißigjährigen Krieges während der Friedensverhandlungen in Münster entstanden sind. Das Bild zeigt Pauw bei der Rückkehr nach Münster im Frühjahr 1646, begleitet von seiner Frau Anna von Ruytenburgh und einer Enkeltochter (vermutlich der 15-jährigen Tochter Anna seines Sohnes Reynier). Das Bild ist in vielfacher Hinsicht ungewöhnlich – und das beginnt bereits mit seiner Entstehung und der politischen Brisanz, die ihm zugeschrieben wird.

„Das Bild dokumentiert, wie Pauw in sechsspänniger Kutsche von Vertretern der anderen Verhandlungsländer vor der Stadt eingeholt wird. Dies entspricht den diplomatischen Regeln, nach denen man seit dem 17. Jahrhundert Gesandten von souveränen Mächten schon bei ihrer Anreise weit entgegenkam“, heißt es über das Bild in der Pressemitteilung zur großen Münsteraner Ausstellung „Frieden. Von der Antike bis heute“ 2018. Das trifft in dieser Eindeutigkeit jedoch keineswegs zu. Das Einzugszeremoniell fand zwar wie beschrieben am 11. Januar 1646 statt. Dass das Gemälde dieses historische Ereignis aber nicht wirklich „dokumentiert“, ergibt sich bereits aus der Landschafts- und Naturdarstellung: Im Januar tragen Bäume keine Blätter, Herdentiere weiden nicht – und Menschen waren auch im 17. Jahrhundert winterfester gekleidet als alle Personen auf dem Bild.

Die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts dokumentierte eigentlich nie aktuelle, zeitgenössische Ereignisse in großformatigen Gemälden. Dazu wurden stattdessen vor allem Druckgraphiken genutzt. Adriaan Pauw (1585- 1653) gab das ungewöhnliche Bild aber gezielt in Auftrag, um damit Politik zu machen. Das Gemälde ist die visuelle Vorwegnahme seiner diplomatischen „Road map“: Die Fahrt der Kutsche symbolisiert den Weg vom 11. Januar 1646 (also dem tatsächlichen Tag des Einzugs-Zeremoniells in die Stadt Münster) bis zur Geburtsstunde der Niederlande am 15. Mai 1648 mit der Beschwörung des zwischen den Niederlanden und Spanien ausgehandelten „Frieden von Münster“. Nur ist das Bild alles andere als eindeutig, seine Darstellung ist viel diplomatischer.

Gerard ter Borch und G.V.H.: „Der Einzug des Gesandten Adriaen Pauw in Münster“, 1646, Stadtmuseum Münster.

Gerard ter Borch und G.V.H.: „Der Einzug des Gesandten Adriaen Pauw in Münster“, 1646, Stadtmuseum Münster. © Stadtmuseum Münster

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Vor allem ist es eben keine wirklich sechsspännige Kutsche, mit der Adriaan Pauw in diesem Gemälde nach Münster zurückkehrt: Die beiden vorderen Pferde tragen weder erkennbar Geschirr noch sind sie tatsächlich als Zugtiere mit der Kutsche verbunden. Zu sehen sind vier dünne Schnüre oder Leinen, die aber funktional für ein Gespann unbrauchbar sind. Das Bild täuscht die Sechsspännigkeit der Kutsche durch die Platzierung der beiden vorderen Pferde eher geschickt vor, um genau dies als Anspruch anzudeuten: Die sechsspännige Kutsche stand in den diplomatischen Zeremonien der Zeit nur Botschaftern souveräner Staaten zu – und nimmt damit auf dem Gemälde den Status vorweg, den die Niederlande erst durch den Friedensschluss erreichen werden.

1646 war die „Republik der Vereinigten Niederlande“ nach damaligen Maßstäben internationalen Rechts bloß eine Ansammlung von sieben aufständischen spanischen Provinzen, die sich gegen den spanischen König als rechtmäßigen Herrscher erhoben hatten. Dass die niederländische Delegation schon vor Verhandlungsbeginn durchsetzte, dass ihr am 11. Januar 1646 das gleiche Einzugszeremoniell wie souveränen Fürsten zugestanden wurde, ist mit der entsprechenden Phantasie ebenfalls in das Bild hineinzusehen: In den drei Reitern, die Pauw und seinem Gefolge faktisch voranreiten, wollen Historiker heute Vertreter der französischen, portugiesischen und hessisch-kasselschen Delegationen sehen, die Pauw entgegen geritten seien und ihn in die Stadt geleiteten. Zu identifizieren sind die drei Reiter auf dem Gemälde nicht. Ob sie Pauw und seinem Gefolge aus der Stadt entgegengekommen sind, ist nicht abgebildet. Aber wie bei der vermeintlichen Sechsspännigkeit der Kutsche funktioniert auch hier das Auslösen eines historischen „Wiedererkennens“ über die Andeutung eines diplomatischen Handlungs-Musters.

Die politische Brisanz der Darstellung wurde dem Bild keineswegs schon immer zugeschrieben. Bis 1895 befand sich das Bild im Besitz von Wilhelm Hüffer (1821-1895), dem dritten Sohn des Münsteraner Oberbürgermeisters und Verlegers Johann Hermann Hüffer (1784-1855), bevor es von seinem Wohnsitz in Rom als Schenkung an die Stadt Münster ging. Die Stadt Münster lieh das Bild im Jahr 1904 für die große „Kunsthistorische Ausstellung“ an die Stadt Düsseldorf aus. Im damaligen Katalog zur Ausstellung wird der Bildinhalt sehr nüchtern so beschrieben: „Im Vordergrunde fährt der Reisewagen mit vier Pferden bespannt. Kavaliere reiten voraus, Läufer in roter Livree begleiten den Wagen. Im Hintergrund Ansicht der Stadt Münster.“ Dass die historische Forschung des 21. Jahrhunderts ihre Erkenntnisse in einem fast 400 Jahre alten Gemälde wiederzuerkennen glaubt, ohne dass diese dort wirklich abgebildet sind, spricht für die hohe Suggestionskraft des Gemäldes.

In dem Gemälde lässt Adriaan Pauw weitere Botschaften für gleich mehrere Adressaten unterbringen. Das Bild ist nicht nur eine selbstbewusste, wenn auch in ihren Andeutungen diplomatische Demonstration gegenüber der spanischen Delegation, sondern auch eine Botschaft an die niederländischen Generalstände der sieben Provinzen daheim: Pauw inszeniert sich als faktischer Anführer der achtköpfigen niederländischen Delegation – obwohl er formal erst an dritter Stelle steht. Tatsächlicher Sprecher der niederländischen Gesandtschaft ist Barthold van Gent (1575-1650), Gesandter der Provinz Gelderland. An zweiter Stelle steht Johan van Mathenesse (1596-1653), der eigentliche Gesandte der Provinzen Holland und Westfriesland. Weil aber Holland zu dieser Zeit fast 60 Prozent der Staatsausgaben der niederländischen Republik finanziert, darf die Provinz als einzige einen zweiten Deputierten entsenden – Adriaan Pauw.

Pauw ist der wahrscheinlich erfahrenste niederländische Diplomat seiner Zeit. Ab 1611 ist er faktisch ein Vierteljahrhundert Stadtdirektor (Pensionaris) von Amsterdam, später Rat und Rechenmeister der Provinzen Holland und Westfriesland. Er ist als Diplomat in Dänemark, Norddeutschland, Frankreich und England unterwegs, ab 1631 „Raadspensionaris“ (Regierungschef) von Holland, und er handelt 1634 einen Kriegseintritt Frankreichs gegen die Spanier aus. Das nimmt sich auf den ersten Blick wie ein Widerspruch zu seiner Rolle in Münster aus, weil Pauw als Anführer der Anti-Oranier (die oranische Partei hat kein Interesse an einem Frieden) ja die Friedens-Einigung mit Spanien will – und dafür am Ende durchsetzt, dass die Niederlande diese Koalition mit Frankreich gegen Spanien aufgeben. 1643 wird Adriaan Pauw schließlich als zweiter Gesandter Hollands für die Verhandlungen in Münster nominiert. Und er weiß, wie er sich inszenieren muss, um seine Gegenspieler in der niederländischen Delegation aus der öffentlichen Wahrnehmung zu verdrängen.

In Ermangelung eines Social-Media-Teams und eines Instagram-Accounts behilft sich Pauw mit einem Künstler. In seinem Gefolge reist 1646 der Maler Gerard ter Borch (1617-1681) mit nach Münster. Ter Borch ist in dieser Zeit einer der Pop-Stars unter den Malern Amsterdams: Wer etwas auf sich hält, lässt sich von ihm portraitieren. Die von Pauw finanzierte Reise nach Münster ist für beide ein gutes Geschäft: Pauw kann sich großer Aufmerksamkeit für das Bild seines Einzugs ins Münster sicher sein, und ter Borch bekommt weitere Aufträge von den in Münster versammelten Diplomaten. Das nützt Pauw weitaus mehr als eine exklusive Bindung von Gerard ter Borch: je internationaler die Kundschaft ter Borchs ist, desto mehr Aufmerksamkeit wird der „Einzug des Gesandten“ auf sich ziehen.

Gerard ter Borch: „Die Beschwörung des Friedens von Münster“, 1648, Rijksmuseum Amsterdam.

Gerard ter Borch: „Die Beschwörung des Friedens von Münster“, 1648, Rijksmuseum Amsterdam. © Rijksmuseum Amsterdam

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Die Zeit drängt, und Pauw macht um der Wirkung willen Kompromisse. Der „Einzug des Gesandten“ ist nur in Teilen das Werk Gerard ter Borchs. Die doppelte Urheberschaft des Bildes wird in Publikationen bisweilen als „übliche geteilte Arbeitsweise“ beschrieben – was kaum zutreffen dürfte. Es malten wohl nicht – wie tatsächlich üblich – zwei Maler mit gleicher Gestaltungsabsicht an einem Werk. Denn der (mutmaßliche) zweite Maler, der sich hinter dem Monogramm G.V.H. verbirgt, könnte Gerrit van der Horst (die bis heute wichtigste Quelle dazu: Sturla J. Gudlaugsson: Gerard Ter Borch, 2 Bde., Den Haag 1959/1960) gewesen sein. Van der Horst wurde um 1581 (oder 1582) in Rheinbach bei Bonn geboren und lebte wohl als Religionsflüchtling ab 1609 in Overijssel in der Hansestadt Kampen, wo er mutmaßlich reich heiratete und vor allem als Weinhändler auftrat. Es sind Zeichnungen von ihm erhalten, aber (vermutlich) nur ein Gemälde, nämlich die Ansicht von Münster – in die Gerard ter Borch den „Einzug des Gesandten“ einfach hineinmalte. Von Gerard ter Borch stammen auf dem Bild nur die Kutsche und die Figuren.

Eine „Zusammenarbeit“ im herkömmlichen Sinne wäre das nicht gewesen: Als Gerard ter Borch 1646 die Figuren und die Kutsche auf das vorhandene Bild aufmalte, war der 1629 verstorbene Gerrit van der Horst bereits seit 17 Jahren tot. Eine weniger spektakuläre Erklärung wäre: Gerrit van der Horsts namensgleicher Sohn (vielleicht 1613-1652; über ihn weiß man noch weniger als über den Vater) malte die Stadtansicht und Landschaft des Bildes. Viel wahrscheinlicher ist: Der Sohn signierte das Bild des Vaters mit den Initialen G.V.H. und überließ es dann Gerard ter Borch für seine Auftragsarbeit. Ohne weitere Belege bleibt dies alles aber Spekulation.

Wie auch immer: Was Vater oder Sohn van der Horst veranlasst haben könnte, eine gut erkennbare Münsteraner Stadt-Silhouette mit einer Phantasie-Landschaft vor den Stadtmauern zu versehen, ist unbekannt. Die leicht verschobene Perspektive ist (in etwa) die von der heutigen Weseler Straße aus, doch stimmen die Entfernungen zwischen den identifizierbaren Kirchengebäuden nicht. Gut erkennbar sind der doppeltürmige Dom, die Überwasserkirche (damals noch mit dem wiedererrichteten Turmhelm) und die (ebenfalls anders behelmte) Lambertikirche mit den angedeuteten Käfigen der Wiedertäufer. Möglicherweise malte Gerrit van der Horst die Stadt nicht nach dem Augenschein, sondern nach graphischen Vorlagen; vorsichtshalber versichert das Stadtwappen am Baum links den Betrachtenden, dass es sich um Münster handelt.

Es ist darüber spekuliert worden, sein volles Auftragsbuch mit den vielen Portraits der in Münster versammelten Diplomaten könnte Gerard ter Borch dazu gebracht haben, die Stadtansicht Gerrit van der Horsts wiederzuverwenden. Vielleicht passte van der Horsts Vorlage aber auch einfach motivisch besonders gut, um die unzerstörte Stadt Münster mit vielen Anspielungen auf den Frieden zu versehen, den Adriaan Pauw aushandeln wollte: Im Bild finden sich Geistliche mindestens zweier katholischer Orden, es gibt Tier-Herden, Andeutungen von Handel und Frauengestalten in Münsteraner Tracht. Auch sich selbst bringt Gerard ter Borch in dem Gemälde unter: Er ist in dem Soldaten zu erkennen, der unten am Bildrand in der Mitte des Gemäldes vor der Kutsche Adriaan Pauws geht und die Betrachtenden direkt anblickt.

In Münster schließt sich Gerard ter Borch nach der Fertigstellung des Bildes recht schnell dem Gefolge von Don Gaspar de Bracamonte y Guzmán an, Graf und Grande von Peñaranda, Generalbevollmächtigter der spanischen Delegation. Es spricht viel dafür, dass es Adriaan Pauw ist, der ter Borch in diese Stellung vermittelt. Pauw versteht sich mit Graf Peñaranda offenbar besser als mit Teilen der oranischen Partei in den sieben niederländischen Provinzen (was ihm den Vorwurf der Bestechlichkeit einträgt). In den Verhandlungen kommt Graf Peñaranda dem Gesandten Pauw weit entgegen. Und diesem gelingt es tatsächlich, in den sieben Provinzen eine Mehrheit für das wichtigste spanische Anliegen zu organisieren: Austritt der nördlichen Niederlande aus dem Militärbündnis mit Frankreich.

Hans-Georg Dornhege: „Die Ankunft des Gesandten Adriaen Pauw mit Frau und Enkelkind in Münster. Paraphrase zum Gemälde von Ter Borch“, 2002, Bezirksregierung Münster.

Hans-Georg Dornhege: „Die Ankunft des Gesandten Adriaen Pauw mit Frau und Enkelkind in Münster. Paraphrase zum Gemälde von Ter Borch“, 2002, Bezirksregierung Münster. © Bezirksregierung Münster

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Dann geht nach Jahren der Vorbereitung und des Vorverhandelns alles unfassbar schnell: Am 30. Januar 1648 wird in Münster der Vertrag unterzeichnet, mit dem der spanische König die Unabhängigkeit der sieben Provinzen anerkennt: „Zuallererst erklärt und erkennt der Herr König, dass die Generalstaaten der Republik der Vereinigten Niederlande, und ihre jeweiligen Provinzen, mit allen ihren assoziierten Landschaften, Städten und zugehörigen Ländern freie und souveräne Staaten, Provinzen und Länder sind; einschließlich der mit ihr assoziierten Landschaften, Städten und Ländern, worauf er, Herr König, weder jetzt noch in der Zukunft, weder für sich noch seine Nachfolger und Nachkommen, Anspruch erheben wird, und deswegen erklärt zuzustimmen mit denselben Herrn Staaten zu verhandeln, wie er jetzt macht mittels diesem heutigen ewigen Friede, unter den hiernach beschriebenen und erklärten Bedingungen.“

Pauw eilt nach Den Haag. Es dauert bis zum 27. April, bis die Zustimmung der Generalstaaten zur Ratifizierung des Vertrages vorliegt. Bis zuletzt treiben die Provinzen Zeeland und vor allem der Gesandte aus Utrecht, Godard van Reede (1588-1648), quer. Trotz klarer Anweisung der Utrechter Staaten weigert sich der totkranke van Reede zunächst weiter, den Vertrag zu ratifizieren; er unterschreibt schließlich am 30. April in Münster auf dem Krankenbett, nimmt aber an der Beschwörung später nicht teil. Pauw trifft erst am 3. Mai wieder in Münster ein. Am 15. Mai 1648 wird der Friede von Münster in der Ratskammer am Prinzipalmarkt beschworen. Als Gefolgsmann des Grafen Peñaranda ist Gerard ter Borch Zeuge der Beschwörung und malt von diesem Ereignis sein bekanntestes Bild – das allerdings so wenig „dokumentarisch“ ist wie sein „Einzug des Gesandten“: Denn während in ter Borchs Bild die Niederländer (mit erhobener Schwurhand) und die Spanier (mit der Schwurhand auf der Bibel) gleichzeitig den Frieden (und damit die Souveränität der Niederlande) beschwören, fanden die beiden Schwüre am 15. Mai 1648 nacheinander statt.

Im Bild sind die meisten Diplomaten deshalb so gut erkennbar, weil sie zuvor bereits Portrait-Kunden von Gerard ter Borch waren. Unter ihnen leicht zu identifizieren: Adriaan Pauw, Graf Peñaranda - und Gerard ter Borch selbst, der sich links an den Bildrand gesetzt hat und wie in der „Ankunft des Gesandten“ aus dem Bild die Betrachtenden anblickt. In beiden Fällen zieht das die Betrachtenden in das Geschehen hinein, soll aber vor allem wohl seine Augenzeugenschaft belegen.

Während die „Beschwörung“ über die London National Gallery ihren Weg in das Rijksmuseum Amsterdam findet, bleibt der „Einzug des Gesandten“ nach der Hüffer-Schenkung 1895 in Münster das markanteste Kongress-Bild im öffentlichen Gedächtnis – und beschäftigt auch im 20. Jahrhundert noch münsterländische Maler. Vermutlich in den 20er oder 30er Jahren entsteht eine Kopie des Kutschen-Bildes, die als Dekoration für ein Casino der Wehrkreis-Reit- und Fahrschule Warendorf Verwendung findet. Die Kopie gelangt nach dem Krieg in Privatbesitz und wird heute im Kreishaus in Coesfeld gezeigt. Der Münsteraner Maler Hans-Georg Dornhege (*1938) schließlich schafft eine „Paraphrase zum Gemälde von Ter Borch“, die 2002 vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz angekauft wird. Ab 2002 hing diese moderne Interpretation des „Einzugs des Gesandten“ bis mindestens 2006 im Minister:innen-Büro; zuerst bei Renate Künast (Grüne), dann bei Horst Seehofer (CSU). Heute befindet sich das Bild Georg Dornheges als Leihgabe in der Bezirksregierung Münster. Alle drei Bilder sind der Öffentlichkeit zugänglich.

 

*Ulrich Tückmantel, M.A., ist Pressesprecher der Bezirksregierung Münster und hat Neuere Deutsche Literaturgeschichte, Philosophie und Kunstgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br. studiert. Neben journalistischen Beiträgen zur Kunst- und Kulturgeschichte in NRW sind von ihm u.a. 2012 eine Geschichte der „Kinder in der Kunst: Bilder der Kindheit von der Steinzeit bis heute“ (Verlag der Rheinischen Post, 163 Seiten) und 2019 das „Autobahnkirchen-Buch fürs Handschuhfach“ mit dem Titel „Gott to go“ (BoD.de, 168 Seiten, 24,99 Euro) erschienen.

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