Förderung

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Förderung vor Ort


Projektbeispiele Umwelt, Ländliche Entwicklung

Die folgenden Projekte sind Beispiele für die erfolgreichen Förderprojekte im Bereich Umwelt, Ländliche Entwicklung, die im Regierungsbezirk mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union, dem Bund und dem Land NRW realisiert werden. Die Projektbeispiele vermitteln jedoch nicht nur einen Eindruck von den vor Ort umgesetzten Projekten, sie können auch Anregungen für eigene Projektideen bieten.


BernePark

Projektdaten

© Bezirksregierung Münster

Aus der stillgelegten Kläranlage Bernemündung in Bottrop-Ebel hat die Emschergenossenschaft den BernePark erschaffen. Das einstige Klärwerk wurde dafür zu einer Parklandschaft mit Hotel und Gastronomie umgestaltet.

Ziel war es, das brachliegende Areal wieder nutzbar zu machen. Im Rahmen der Emscherkunst 2010, dem größten Kunstprojekt der Kulturhauptstadt Europas Ruhr.2010 erhielt der Ortsteil mit dem Landschaftsgarten gleichzeitig ein attraktives Industriedenkmal und eine Freizeit- und Begegnungsstätte. Der BernePark ist nicht nur lokaler Treffpunkt, sondern auch überregional ein Ziel für Touristen.

Die rund 4 Hektar große Kläranlage besteht aus einem Betriebsgebäude, zwei Klärbecken und technischen Anlagenteilen. Die gesamte Anlage ist seit 1997 außer Betrieb und denkmalgeschützt. Im Rahmen des Förderprojektes wurden unter anderem

  • die Klärbecken umgestaltet,
  • ein Wiesengarten entwickelt,
  • Eingangsbereiche gestaltet,
  • Spielmöglichkeiten angelegt,
  • ein multifunktionaler Platz und
  • Stellplätzen geschaffen.
Der BernePark, eine Parkanlage mit Gastronomie im ehemaligen Maschinenhaus

Der BernePark, eine Parkanlage mit Gastronomie im ehemaligen Maschinenhaus (Mitte) und Übernachtungsmöglichkeit in Kanalrohren (hinten links im Bild) © Gabi Lyko/Emschergenossenschaft

Umgestaltung der Klärbecken

Besondere Anziehungskraft erlangt der Park durch die künstlerische Umgestaltung der beiden Klärbecken. Das Künstlerteam Piet Oudolf, GROSS.MAX gestaltete ein Erd- und ein Wasserbecken.

Das nördliche Becken wurde zu einem Erdbecken mit einem sogenannten Senkgarten. Hier ließ die Emschergenossenschaft ungewöhnliche Stauden- und Gräserbepflanzung sowie segmentartige Sitzgelegenheiten längs der Gartenwege anlegen.

Das südliche Klärbecken blieb als Zeuge der vormaligen Funktion als Wasserbecken erhalten. Die Wasserklärung und ökologische Aufwertung des Beckens erfolgt über Flachwasserzonen im Außenring. Am Königsstuhl wurde ein schwimmendes Sonnendeck zu einem Aufenthaltsort mit unmittelbarem Wasserkontakt. Lichttechnisch setzte der Künstler Micha Kuball die Becken in Szene über je rund 200 umlaufende LED-Einzellinien.

Eine weitere Attraktion ist „dasparkhotel“ des Künstlers Andreas Strauß. Hierbei handelt es sich um fünf Abwasserrohr-Segmente aus Stahlbeton. Sie sind jeweils mit Tür, Fenster und einer Schlafgelegenheit ausgestattet. Die ungewöhnlichen Zimmer können für Übernachtungen gebucht werden.


Ems bei Einen renaturiert

4,5 Kilometer Ems und Hessel und circa 110 Hektar Auenfläche sind im Warendorfer Ortsteil Einen in Nordrhein-Westfalen renaturiert worden. Über vier Jahre arbeitete man an dem Ziel, eine naturnahe Entwicklung von Fluss und Aue zu initiieren. Die Bauarbeiten sind abgeschlossen. Erste Erfolge für die Natur zeigen sich schon.

Ausgangssituation

Der Fluss hatte durch Begradigung und kanalartigen Ausbau im vergangenen Jahrhundert seinen natürlichen Zustand verloren.

Ausbau und Laufverkürzung bedingten die Tiefenerosion der Ems und ihrer Nebengewässer. Dieser versuchte man mit zahlreichen Querbauwerken zu begegnen. Das ehemals nasse und regelmäßig überschwemmte Grünland in den Emsauen nutzten Landwirte nun intensiv für den Ackerbau.

Die negativen Folgen für Fluss und Auenökologie wurden bereits Ende der 1980er-Jahre sichtbar. Sie führten dazu, dass das Emsauenschutzkonzept (EASK) 1990 zu einem Pilotprojekt des Gewässerauenprogramms des Landes NRW wurde.

Inzwischen hatte die fortschreitende Sohlerosion der Ems zu einer erheblichen Grundwasserabsenkung in der Aue geführt. Trockenschäden in grundwasserabhängigen Naturschutzgebieten und auf landwirtschaftlichen Nutzflächen sind heute die Folge.

Bauarbeiten

Mit dem Ziel, die Ems abschnittsweise zu renaturieren, musste man für Bauarbeiten links und rechts der Emsbrücke an der L 548 große Baumaschinen einsetzen. Im Einzelnen wurde:

  • Uferbefestigung zurückgebaut,
  • ein neues, breiteres Gewässerbett gestaltet,
  • drei Querbauwerke geändert, so dass Fische sie wieder durchwandern können,
  • Ersatzauen, Stillgewässer und Sanddünen angelegt sowie
  • Totholz verbaut.

Im Rahmen der Arbeiten wurden mehr als eine halbe Million Tonnen Erdreich bewegt. 50 ausgewachsene Bäume und noch mehr Wurzelstubben wurden als Totholz im Gewässerlauf befestigt. Die Projektträger ließen außerdem zwei Stege und eine Informations-Plattform für Besucher errichten. Kanu-Sportler erhielten eine Ausstiegsstelle.

In der neuen Sekundäraue wurden rund 10.000 Bäume und Sträucher als Initialpflanzung für einen künftigen Auwald gepflanzt.

Raum für eigendynamische Entwicklung von Fluss und Aue geschaffen

Damit ist der Raum für eine künftige natürliche und eigendynamische Entwicklung von Fluss und Aue geschaffen worden. Nicht nur der Lebensraum für Flora und Fauna wurde erweitert, sondern auch der Hochwasserschutz verbessert und der Erholungsraum für Menschen vergrößert. Gleichzeitig erfüllt das Großprojekt  die hohen europäischen Anforderungen an den Gewässerschutz.

Die bisher monoton dahinfließende Ems ist wieder zu einem strukturreichen Fließgewässer geworden. Ihre Aue prägt der wiederkehrende Wechsel von Überflutungen und Trockenfallen. In und am Gewässer sind neue Strukturen wie Inseln, Gleit- und Steilufer entstanden sowie Stillgewässer und Auenwald in den begleitenden Flächen. Diese Bereiche sind Lebensraum für zahlreiche Fische, Vögel, Amphibien und standorttypische Pflanzen.

Zukünftig werden sich Gewässerbett und Aue mit der Kraft des fließenden Wassers selbst weiterentwickeln.


Freizeitstätte Bewegungspark Steinfurt

Der Bewegungspark Steinfurt soll eine Freizeitstätte für alle Generationen werden. Modernste behinderten, kind- und seniorengerechte Geräte und Bauweisen sollen den Park auszeichnen.

Der Bewegungspark soll nach seiner Fertigstellung unter anderem folgende Bereiche aufweisen:

  • eine Freifläche,
  • eine Fläche für Ballsport,
  • eine Graffitiwand,
  • eine Bühne für Theater, Tanz- oder Musikdarstellungen sowie
  • eine Skateranlage.

Integration, Barrierefreiheit und Bewegung verknüpfen

Der Bewegungspark ist umgeben von sozialen und öffentlichen Einrichtungen, wie

  • Behindertenwerkstätten und -schule,
  • Kindergärten,
  • technischer Schule des Kreises und
  • Wohnmobilstellfläche.

Mit dem Park sollen Integration, Barrierefreiheit und Bewegung verknüpft werden. Ziel ist es, dass der Park eine behindertenfreundliche und gleichzeitig freizeit-gesellschaftliche Struktur aufweist, die nachhaltig ein soziales Miteinander entstehen lässt.

Bürger an Planung beteiligt

Die Planung des Bewegungsparks ist aus den Bedürfnissen und Wünschen der Kinder, Jugendlichen und der Bürger entstanden, die die Spielleitplanung Steinfurt zuvor ermittelt hatte. Der Projektpartner Stadtjugendring Steinfurt e. V. hat darüber hinaus die verschiedensten Akteursgruppen, wie engagiertet Skater, BMX- und Inlinefahrer, den Kreis und die Stadt Steinfurt, den Turnerbund Burgsteinfurt 1862 e. V., den Kreissportbund und viele mehr beteiligt. 


Neue Premiumwanderwege im Tecklenburger Land

Projektdaten

© Bezirksregierung Münster

Fünf neue Premiumwanderwege wurden im August 2014 im Tecklenburger Land eröffnet. Die Rundwanderwege mit Anbindung der Orte Hörstel, Ibbenbüren, Lengerich, Lienen und Tecklenburg schließen sich in Form von Schleifen an den bekannten Hermannsweg an. Die sogenannten Teutoschleifen führen über eine Distanz von 6 bis 13 Kilometern.

Auf naturbelassenen Wegen erschließt sich dem Wanderer dabei das Tecklenburger Land mit seinen landschaftlichen Höhepunkten und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Während auf dem Tecklenburger Bergpfad und dem Canyon Blick in Lengerich einige Höhenmeter überwunden werden müssen, geht es auf dem Waldauenweg und dem Bevergerner Pättken in Hörstel etwas gemütlicher zu. Die anspruchvollste Tour bietet der Holperdorper, der aus Lienen hinauf in den Teutoburger Wald führt.

Lokale Bevölkerung an Planung beteiligt

Wanderer im Tecklenburger Land

Auf den Teutoschleifen durch das Tecklenburger Land © Rudi Schubert/Tecklenburger Land Tourismus e. V.

Entsprechend dem LEADER-Prinzip wurde die lokale Bevölkerung, besonders die örtlichen Touristiker und Heimatvereine, in der Planungsphase an der Auswahl der Wege beteiligt. Dabei legte der Tecklenburger Land Tourismus die Kriterien des Deutschen Wanderinstituts für das Konzept zugrunde. Die umfassende Planung lohnte sich, das Wanderinstitut zeichnete die neuen Wanderangebote als Premiumwege aus.

Die damit nördlichsten Premiumwege Deutschlands weisen einen optimalen Wegeverlauf und einheitliche Wegeleitsysteme auf. Halbtages- und Tagestouren können mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden absolviert werden. An den Startpunkten finden Wanderer außerdem einen Parkplatz und eine Informationstafel, die über die jeweilige Teutoschleife informiert. 

Einbindung von Gaststätten- und Hotelgewerbe

Der hohe Qualitätsstandard beschränkt sich nicht nur auf die Wanderwege. Auch das örtliche Gaststätten- und Hotelgewerbe konnte der Tourismusverein erfolgreich in die Planung einbinden. So entstand ein Angebot an Gaststätten und Unterkünften, die einen thematischen Bezug zu den Extratouren haben und auf die Bedürfnisse von Wanderern abgestimmt sind. Viele der Betriebe sind dafür als „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ vom Deutschen Wanderverband qualifiziert worden.


Generationenpark Bahnhof Darfeld

Projektdaten Bahnhof Darfeld

© Bezirksregierung Münster

Die Gemeinde Rosendahl im Kreis Coesfeld hat einen Generationenpark errichtet. Der Park im Ortsteil Darfeld bietet Erholung und Freizeitaktivitäten für alle Generationen. Das Projekt setzt damit die Ziele der LEADER-Region Baumberge um, zu der die Gemeinde Rosendahl gehört. Deren Konzept sieht vor, ihre Ortschaften barrierefrei und generationsgerecht weiter zu entwickeln und zu gestalten. 

Freizeitangebote für Jung und Alt

Der Generationenpark enthält kreative und innovative Anlagen und Elemente, die die Begegnung zwischen Jung und Alt ermöglichen und fördern.

Neben einer Terrasse am Bahnhof bietet der Park vielfältige Freizeitangebote, wie zum Beispiel:

  • eine Boulebahn,
  • ein Wassertretbecken,
  • Fitnessgeräte,
  • einen Kleinkinderspielplatz,
  • einen Grillplatz sowie
  • einen Spielplatz für Kinder und Jugendliche.
Generationenpark alter Bahnhof Darfeld

Generationenpark alter Bahnhof Darfeld © Bezirksregierung Münster

Ehrenamtliches Engagement

Das bürgerschaftliche Engagement war für die Gemeinde Rosendahl eine entscheidende Voraussetzung für die Umsetzung der Maßnahme. Die Maßnahme wurde mit einem großen ehrenamtlichen Einsatz der Bürger der Gemeinde Rosendahl realisiert. Die Mitarbeit der Vereine und Nachbarschaften bei Planung, Umsetzung und langfristiger Betreuung sichert den Erfolg und die Akzeptanz der Maßnahme. Außerdem hat die erfolgreiche Zusammenarbeit einen wertvollen Beitrag für die Dorfgemeinschaft geleistet.


Pflege des Naturschutzgebietes Welter Bach

Nördlich von Dülmen, im Kreis Coesfeld, erstreckt sich seit 1989 das 42 Hektar große Naturschutzgebiet „Bachauenkomplex am Welter Bach“. Die feuchten und nassen Weiden und Wiesen haben sich zu einem bedeutenden Lebensraum für gefährdete Tiere und Pflanzen entwickelt. Die Ortsgruppe Dülmen des BUND betreut und pflegt die wertvollen Naturschutzflächen seit vielen Jahren. So auch 2013 mit investiven Maßnahmen und einerKopfweidenpflege.

Investive Maßnahmen

Die investiven Maßnahmen am Welter Bach umfassten verschiedene Aktivitäten. So wechselten die ehrenamtlichen Helfer zahlreiche Weidezaunpfähle aus, reparierten den Weidezaun und erneuerten Tore. Im Zuge dessen wurde auch der Weidezaun freigestellt und Kleingewässer entschlammt.

Kopfweidenpflege

Im Winter schnitten die Helfer die Kopfweiden. Eine Pflege, die den Lebensraum zahlreicher Insekten und Vogelarten, wie zum Beispiel des Steinkauzes erhält. Denn mit dem Zurückschneiden wird verhindert, dass die Kopfweiden aufgrund des hohen Gewichts der Äste auseinanderbrechen.


Radweg Bocholter Aa aufgewertet

Projektdaten

© Bezirksregierung Münster

Der Radweg Bocholter Aa verbindet auf 58 Kilometern Länge die Städte Borken, Bocholt, Isselburg, Rhede und Velen. Der Weg läuft entlang des namengebenden Flusses Bocholter Aa. Um die Attraktivität zu steigern, wurden in den fünf Orten am Radweg Schutzhütten gebaut und Informationstafeln zu lokalen Sehenswürdigkeiten aufgestellt.

Schutzhütten und Informationstafeln

An strategisch günstigen Orten bieten nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit sieben sogenannte InfoDächer Radfahrern und Wanderern Unterstellmöglichkeiten. Zudem informieren wetterfeste Hinweisschilder über den jeweiligen Standort und seine Sehenswürdigkeiten. Zahlreiche weitere Schilder entlang des Radweges bieten Ausflüglern zusätzlich Orientierung und Anregungen für weitere Anlaufstellen und Touren in der Region.

Bocholter Aa

Die Schutzhütten: Nicht nur die Farben, sondern auch das den Flusswellen nachempfundene Dach spiegelt die Nähe zur Bocholter Aa wider. © LEADER-Region Bocholter Aa

Attraktion für die heimische Bevölkerung und Touristen

Der Radwanderweg weist die für das Münsterland typische Landschaft in Form geringer Gefälle und weitläufiger Naturgebiete auf. Er bietet sich deshalb für gemütliche Touren an. Aber auch für aktivere Ausflügler hält er genügend Herausforderungen bereit. Deshalb hat sich die LEADER-Region Bocholter Aa entschlossen, diese Potenziale weiter zu stärken. So konnte man eine die Region prägende Attraktion für die heimische Bevölkerung schaffen. Außerdem belegen stetig steigende Anfragen zum Radweg bei den örtlichen Touristen-Informationen die überregionale Etablierung des Radweges und den Erfolg dieses Projekts.


Die NaturGenussRoute – Natura 2000

Projektdaten

© Bezirksregierung Münster

Naturnahe Erholung, der Besuch einzigartiger Schutzgebiete des Münsterlandes und der kulinarische Genuss regionaler Produkte – das ist die NaturGenussRoute.

Die Route

Die umgesetzten Maßnahmen entlang der 160 Kilometer langen NaturGenussRoute haben Lebensräume und Artenvorkommen des Münsterlandes wieder hergestellt und verbessert. Die Route erstreckt sich über die Kreisgebiete Coesfeld, Steinfurt, Warendorf und das Stadtgebiet Münster.

Wanderer und Radfahrer erleben eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Natura-2000-Gebiete mit den für den Naturraum charakteristischen Lebensräumen und Arten.

Insgesamt zehn sehr unterschiedliche FFH- und EU-Vogelschutzgebiete liegen an der Route. Sie bieten Lebensraum für viele geschützte Arten, wie zum Beispiel den Schwarzspecht und Eisvogel, den Kammmolch und Helm-Azurjungfer:

Informationstafeln der NaturGenussRoute

Die aufgestellten Informationstafeln sind in die NaturGenussRoute eingebunden. Die einzelnen Stationen bieten Tipps für spannende Beobachtungen und Informationen zum Standort. © NaturGenussRoute

Kooperationen

Doch nicht nur die Naturmaßnahmen, sondern auch die Kooperationen mit Partnern aus der Region stehen im Mittelpunkt des Projektes. So sorgen ausgewählte Restaurants und Bauernhofcafés für den kulinarischen Genuss. Sie servieren Spezialitäten mit Zutaten aus der Region. Auch zahlreiche Hofläden entlang der Strecke bieten regionale Produkte, oft nach ökologischen Richtlinien produziert.

Natura 2000

Der Kerngedanke des Ziel2-Projektes ist die erlebnisreiche und zugleich genussvolle Vermittlung des Natura-2000-Gedankens. Das Natura-2000-Schutzgebietssystem dient dem Erhalt der biologischen Vielfalt in Europa. In ihm sind Schutzgebiete, die nach den Maßgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und der Vogelschutz-Richtlinie (V-RL) ausgewiesen wurden, zusammengefasst. Die Gebiete schützen gefährdete wildlebende heimische Pflanzen- und Tierarten und ihre natürlichen Lebensräume.


Pflege der Feuchtwiesenschutzgebiete im Kreis Steinfurt

Der Kreis Steinfurt ließ 2012 verschiedene Pflegearbeiten in seinen Naturschutzgebieten ausführen. Zu den Maßnahmen der Landschaftspflege gehörte zum Beispiel die Pflege und Entwicklung von Grünland durch Mahd. Es wurden Heideflächen entkusselt, das heißt von aufkommendem Gehölzwuchs befreit. Außerdem ließen die Projektträger Gräben freischneiden und Blänken (flache wasserführende, im Sommer meist trockenfallende Geländemulden) ausmähen.

Die Arbeiten erfolgten vornehmlich auf Flächen, die nicht an Landwirte zur extensiven Nutzung verpachtet sind. Darüber hinaus umfassten die Maßnahmen aber auch Wege- und Saumstrukturen, die eine regelmäßige Pflege benötigen. So werden zum Beispiel Hecken regelmäßig stark bis fast auf den Boden zurückgeschnitten, das heißt sie werden „auf den Stock gesetzt“. Außerdem werden auch Teiche regelmäßig von Gehölzen freigestellt.

Nur mit regelmäßiger Pflege sind Naturschutzgebiete zu erhalten

Nur mit regelmäßiger Pflege sind Naturschutzgebiete zu erhalten © Bezirksregierung Münster

Pflegemaßnahmen erhalten Naturschutzgebiete

Die Pflegemaßnahmen erhalten und entwickeln die ökologische Wertigkeit der Naturschutzgebiete und der Landschaft im Kreis Steinfurt. Für Naturschutzgebiete ist in vielen Fällen das Schutzziel nicht allein dadurch erreicht, dass eine Fläche als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. Sie bedürfen einer regelmäßigen Pflege, um ihre Qualität zu erhalten oder zu verbessern.

Förderrichtlinien Naturschutz (FöNa)

Nach den Förderrichtlinien Naturschutz (FöNa) gewährt das Land Zuwendungen für Maßnahmen für Naturschutz und Landschaftspflege. Dies sind Maßnahmen, die die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, die Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, die Pflanzen- und Tierwelt sowie die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft als Lebensgrundlage des Menschen nachhaltig sichern. Sie sind Voraussetzung für seine Erholung in Natur und Landschaft .


Lücke des integrativen Reitweges „Wegbereiter“ geschlossen

Projektdaten

© Bezirksregierung Münster

Der Verein Wegbereiter e. V. konnte 2011 in Kooperation mit dem Pferdesportverband Westfalen e. V. an dem integrativen Reitweg „Wegbereiter“ im Kreis Steinfurt die letzte Lücke schließen. Der bereits bestehende Reitweg wies eine Lücke von zwei Kilometern Länge auf dem Gebiet der Gemeinde Altenberge auf. Mit dem Lückenschluss führt die Reitroute nun über circa 20 Kilometer in einem Rundkurs durch die Münsterländer Parklandschaft zwischen Altenberge, Nordwalde und Greven. Die jährlichen Instandsetzungs- und Unterhaltungsarbeiten am Reitweg werden aus der Reitabgabe finanziert.

Auf den Stationen des integrativen Reitweges stehen den Reitern Rampen als Aufstiegshilfen zur Verfügung

Auf den Stationen des integrativen Reitweges stehen den Reitern Rampen als Aufstiegshilfen zur Verfügung © Bezirksregierung Münster

Wegbereiter – der integrative Reitweg

Der Lückenschluss ist der Abschluss des REGIONALE.2004-Projektes „Wegbereiter – der integrative Reitweg“. Das bis dahin überwiegend aus Städtebaufördermitteln finanziert wurde. Ziel war es, einen Reitweg für Menschen mit und ohne Behinderungen einzurichten.

Für das bundesweit einmalige Projekt wurden extrabreite Reitrouten eingerichtet, die durch verschiedene Elemente besonders verkehrssicher gestaltet wurden. Beispielsweise gibt es Warteboxen oder Sicherheitsschleusen für das sichere Überqueren stärker frequentierter Straßen. Die Reitwege haben eine Mindestbreite von zwei Metern, damit sowohl das Reiten mit Handpferden als auch das Führen von Pferden durch Begleitpersonen möglich ist. Auf den Stationen stehen den Reitern Aufstiegshilfen in Form von Rampen, die mit Rollstühlen befahrbar sind sowie behindertengerechte Sanitäranlagen zur Verfügung.

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