Liebe Schülerinnen und Schüler,
sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer,

„EUROPA – WestOstWärts!“ – so lautet das Motto des diesjährigen NRW-Schülerwettbewerbs „Begegnung mit Osteuropa“.

Bewegung und Staunen stecken in diesem Ausruf. Kürzer gefasst könnte man auch einfach sagen: „Europa – WOW!“ Und ist es nicht immer wieder erstaunlich, dass es dieses Europa, diese Gemeinschaft von Europäerinnen und Europäern mit ihren Geschichten, Kulturen, Ideen und Sehnsüchten gibt? Nach zwei Weltkriegen, die von Europa ausgingen, grenzte die Idee eines von Freiheit und Menschenrechten, von Demokratie und Frieden geprägten Miteinanders an ein Wunder. Die europäische Annäherung, die sich erst in den Römischen Verträgen, dann in Organisationen wie dem Europarat oder der Europäischen Union spiegelt, ist auch heute nicht selbstverständlich: Nur noch wenige Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gibt es, die aus eigenem Erleben vor Zerwürfnis warnen können, indem sie von Krieg, Flucht und Vertreibung erzählen.

„Nie wieder“ lautete das Versprechen nach dem Zweiten Weltkrieg, welches zum Antrieb für die europäische Einigung wurde. Heute gibt es aber wieder nationalistisches Denken und Handeln, die Betonung von Unterschieden sowie Abschottungsversuche gegen alles Unbekannte. Die Europäische Union und ihre Institutionen verlieren an Rückhalt. Wir drohen zu vergessen, was für ein einmaliges und unglaublich erstaunliches Gebilde die Euro­päische Union ist.

Diesem Vergessen stellt sich der Schülerwettbewerb „Begegnung mit Osteuropa“ entgegen. Einander begegnen, etwas übereinander und voneinander lernen, sich in Bewegung setzen und immer wieder voller Empathie staunen über das Neue, das Andere und das Gemeinsame – so hat Europa, haben Demokratie, Frieden, Freiheit, Menschenrechte und Menschenwürde eine Chance. Und nur so können die Werte, die damit verbunden sind, nämlich Toleranz, Offenheit für Vielfalt, der Wille zur Solidarität gelebt werden.

Genau hier setzt der Wettbewerb seit seiner Gründung vor mehr als 70 Jahren an: „WestOstWärts!“ – darin stecken Staunen und eine Öffnung jenen Europäerinnen und Europäern gegenüber, deren Hoffnung und Zukunftstraum es ist, Teil dieser geschichtlich einmaligen Euro­päischen Union zu sein. Und so ist das Sich-staunend-Aufeinanderzubewegen das Ziel der vielfältigen Pro­­jekt­­angebote, die der Wettbewerb 2026 Schülerinnen und Schülern aller Schulformen und Altersstufen macht. Es geht darum, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verbinden und Visionen zu entwickeln für das, was „WestOstWärts“ möglich macht.

„EUROPA – WestOstWärts!“ ist nicht nur das diesjährige Motto des Wettbewerbs, es ist eine Navigationsanweisung auf die Frage, wohin wir uns in und mit Europa bewegen.

Wir wünschen Euch, liebe Schülerinnen und Schüler, viel Freude, Fantasie, Ideen, Kreativität und natürlich Erfolg! Ihnen, liebe Lehrerinnen und Lehrer, danken wir herzlich für Ihr Engagement und Ihre Unterstützung bei der Wettbewerbsarbeit!

©Land NRW

Ina Brandes
Ministerin für Kultur und Wissenschaft
des Landes Nordrhein-Westfalen

©Klaus Altevogt, Münster

Dorothee Feller
Ministerin für Schule und Bildung 
des Landes Nordrhein-Westfalen