
Regierungspräsident verleiht Bundesverdienstkreuz am Bande an Elisabeth Cosanne-Schulte-Huxel
„Engagement wirkt weit über die Grenzen der Heimat hinaus“
Münster/Dorsten. Elisbeth Cosanne-Schulte-Huxel darf sich seit gestern (24. Juni) als Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande bezeichnen. Diese hohe Anerkennung wurde ihr im Rahmen einer Feierstunde in der Bezirksregierung Münster von Regierungspräsident Andreas Bothe verliehen. Die Auszeichnung bekam die Dorstenerin für ihre Verdienste im kulturellen Bereich, insbesondere in Bezug auf jüdisches Leben in Deutschland. Vollzogen wurde sie vom Regierungspräsidenten und mit der Geehrten freuten sich während der würdigen Feierstunde auch ihre Familie, Freund:innen und Weggefährt:innen.
Regierungspräsident Andreas Bothe betonte in seiner Laudatio, dass die „langjährige und unermüdliche ehrenamtliche Tätigkeit, in Ihrem Leben stets im Vordergrund stand.“ Das gesamte Engagement sei getragen vom Leitbild des Jüdischen Museums Westfalen in Dorsten. „Und Ihr Wirken und Ihr Engagement ist nicht nur eine Bereicherung im kulturellen Leben in der Stadt Dorsten, sondern weit über deren Grenzen hinaus für die gesamte Region“, so Bothe weiter in Richtung der mit dem Bundesverdienstkreuz Ausgezeichneten.
Die Geehrte selbst verwies in aller Bescheidenheit darauf, dass diese Auszeichnung auch für alle Kolleginnen und Kollegen stehe, die sie im Laufe der Jahre begleitet haben und damit symbolisch für die gemeinsamen Anstrengungen. „Diese Anerkennung inspiriert mich, in all meinen Bemühungen weiterzumachen. Ich freue mich auf künftige Herausforderungen, denn wir alle müssen weiterkämpfen, für eine offene pluralistische Gesellschaft“, sagte Elisabeth Cosanne-Schulte-Huxel. Gerade mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in Israel, dem Iran und den USA sei es „für uns umso wichtiger, weiter für ein dauerhaftes, friedliches Zusammenleben aller Menschen zu arbeiten.“
Elisabeth Cosanne-Schulte-Huxel wirkt seit 1982 in der Geschichtswerkstatt „Dorsten unterm Hakenkreuz“ mit, durch die im Jahr 1987 der Verein für Jüdische Geschichte und Religion entstehen konnte. Diesem Verein steht sie heute als Vorsitzende vor. Für das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten beteiligte sich die Geehrte an vielen Forschungen und Publikationen. Sie erforschte die Migrationsgeschichte einer jüdischen Familie in den USA und hat deren Beziehungen zu den Nachfahren mitgestaltet. Daraus entstand unter anderem ein Familientreffen mit mehr als 60 Beteiligten aus den USA, Belgien und aus Westfalen. Für diese Menschen ist das ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der schlimmen Erlebnisse im Dritten Reich und auch zur Aussöhnung. Bei vielen Ausstellungen im Jüdischen Museum, unter anderem an der Wechselausstellung „Heimatkunde. Westfälische Juden und ihre Nachbarn“, hat Elisabeth Cosanne-Schulte-Huxel mitgewirkt. An vielen anderen Stellen mit Bezug zum Jüdischen Leben war die Geehrte zudem aktiv beteiligt.
Neben den vielen Wegbegleiter:innen und der Familie waren bei der Auszeichnung auch der Dorstener Bürgermeister, Tobias Stockhoff, sowie die Leiterin des Jüdischen Museums Westfalen in Dorsten, Dr. Kathrin Pieren, bei der Feierstunde mit dabei.