Bezirksregierung
Münster

Grundlagen der Wasserwirtschaft

Das Foto zeigt ein wasserführendes Rohr mit ca. 50 cm Durchmesser, das oberhalb einer Gewässeroberfläche endet. Aus dem Rohr fließt Wasser in das Gewässer.

Grundlagen der Wasserwirtschaft

Bemessungsabflüsse sind Abschätzungen von Abflussgrößen, die die Bezirksregierung Münster für den Regierungs­bezirk ermittelt. Die Daten bilden die Grundlage für die wasserwirtschaftliche Arbeit der Behörde. Auf Anfrage stellt die Bezirksregierung Münster die Bemessungs­abflüsse für wasserwirtschaftliche Planungen im Dienstbezirk zur Verfügung.

Die Bezirksregierung Münster ermittelt Bemessungsabflüsse auf der Grundlage gewässerkundlicher Daten, wie Pegelaufzeichnungen und Niederschlagsmessungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Klima NRW (LANUK) und eigener ergänzender Modellrechnungen. Diese werden benötigt, um beispielsweise Brückenbauwerke über Gewässern zu dimensionieren oder Niederschlagswassereinleitungen in Gewässer zu begrenzen. Die Daten sind außerdem Basis für die Berechnung von Überschwemmungsgebieten und Hochwassergefahrenkarten sowie Hochwasserrisikokarten.

Anfragen

Die Bezirksregierung Münster erteilt auf Anfrage Auskunft zu Bemessungsabflüssen. Anfragen erfolgen zum Beispiel von Kommunen oder Ingenieurbüros, um Einleitungen für Misch- oder Niederschlagswasser zu berechnen. Anfragen sollten per E-Mail (dez54[at]brms.nrw.de (dez54[at]brms[dot]nrw[dot]de)) mit genauen Angaben zu Lage und Zweck erfolgen. In Abhängigkeit des Umfangs der Anfrage fallen eventuell Gebühren an.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima NRW (LANUK) bietet mit dem Hochwasserportal NRW die Möglichkeit, ungeprüfte Rohdaten zu aktuellen Wasserstands-, Wassertemperatur- und Niederschlagsdaten einzusehen und zu beziehen. Geprüfte Daten finden sich im Fachinformationssystem ELWAS.

Niederschlag-Abfluss-Modelle

Ein Niederschlag-Abfluss-Modell kann mithilfe von gemessenen Klimadaten die Abflüsse eines Gewässers ermitteln. Im Wesentlichen werden zur Berechnung Aufzeichnungen verwendet von:

  • Niederschlägen,
  • Lufttemperatur und
  • Luftfeuchte.

Das Einzugsgebiet des Fließgewässers wird für das Modell in viele kleine Teilflächen mit hydrologisch ähnlichen Eigenschaften aufgeteilt. Diese werden mit entsprechenden Parametern versehen. Die Niederschlag-Abfluss-Modelle (N-A-Modelle) müssen anschließend an den aufgezeichneten Pegeldaten kalibriert werden, bevor die Abflüsse für die Gewässerabschnitte mit ihrem jeweiligen Einzugsgebiet ermittelt werden können.

Neben den erhaltenen Bemessungsabflüssen können auch Veränderungen in einem Gewässer abgebildet und deren Auswirkungen erfasst werden. Wird beispielsweise ein neues Hochwasserrückhaltebecken gebaut oder auch dessen Steuerung optimiert, kann dies entsprechend im Modell angepasst und die Änderungen in einem Systemplan vorgenommen werden.

Das Niederschlag-Abfluss-Modell liefert für die Gewässer im Einzugsgebiet des Gewässers „automatisch“ neue Bemessungsdaten. Dennoch bedarf es einer kritischen fachlichen Betrachtung und Prüfung der Angaben, bevor diese weitergegeben werden können.