Bezirksregierung
Münster

ILF – Internationale Lehrkräfte fördern

Seit 2019 bietet die Bezirksregierung Münster in Kooperation mit der Bezirksregierung Arnsberg das landesweit aufgelegte Qualifizierungsprogramm „ILF – Internationale Lehrkräfte fördern“ an. Viele der daran teilnehmenden Lehrkräfte, die in ihrem Heimatland Lehramt studiert haben, erhalten so die Möglichkeit, ihre Lehrtätigkeit im deutschen Schulsystem wieder aufzunehmen.

Die Qualifizierung bietet den Lehrkräften die Möglichkeit innerhalb von zwei Jahren sachgrundlos befristeter Anstellung im öffentlichen Schuldienst des Landes NRW weitere schulische Erfahrungen zu sammeln und ihren Horizont mit Blick auf Lehrer:innen-Rolle, Unterrichtsmethoden sowie diverse Handlungssituationen in schulischem Kontext zu erweitern. Zudem bekommen sie in den Bereichen der Allgemeinen Didaktik und der Fachdidaktik durch Fortbildungen die Möglichkeit, ihre Planungs- und Handlungssicherheit weiter auszubauen. Im Rahmen des Seminars „Deutsch als berufliche Sprache für Lehrkräfte“ werden die Lehrkräfte individuell und intensiv dabei angeleitet, ihre sprachlichen Kompetenzen kontinuierlich zu verbessern.

Wie ist das ILF Programm aufgebaut?

Dem ILF-Programm ist das einjährige universitäre Qualifizierungsprogramm “Lehrkräfte Plus” vorgeschaltet. Nach erfolgreicher Teilnahme und intensiven Case-Management Gesprächen und dem Nachweis des C1 – Sprachniveaus beginnt die zweijährige Zeit des ILF-Programms. Die Lehrkräfte unterrichten -begleitet von Mentor:innen bzw. Fachkolleg:innen- an vier Tagen in der Woche, wobei sie an zwei Tagen zusätzlich Veranstaltungen der Bezirksregierungen Arnsberg und Münster am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) in Dortmund besuchen. Ein Tag ist vollständig dem Seminar „Deutsch als berufliche Sprache für Lehrkräfte“ vorbehalten. Am Ende des ILF-Programms werden die Lehrkräfte individuell auf dem Weg zu einer für sie passenden Anschlussmöglichkeit mit dem Ziel einer Dauerbeschäftigung im Schuldienst unterstützt.

Was ist das Ziel des ILF Programms?

Ziel des Programms ist die dauerhafte Gewinnung der Lehrkräfte für den öffentlichen Schuldienst. Derzeit haben die Lehrkräfte, die in ihren Heimatländern für ein Fach ausgebildet wurden, die Möglichkeit sich auf Stellen zu bewerben, die für den Seiteneinstieg in Verbindung mit einer Pädagogischen Einführung (PE) geöffnet sind. Sie können über diesen Weg die Unterrichtserlaubnis für ihr Fach erlangen, um unbefristet im Tarifbeschäftigtenverhältnis tätig sein zu können.

Für einige wenige Teilnehmende ergibt sich aus ihren Studieninhalten die Möglichkeit über den Berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst nach OBAS in den Schuldienst einzusteigen. Wenn sie auf zwei Fächer bezogene fachwissenschaftliche Studienleistungen nachweisen können, haben sie die Option nach einem 24-monatigen Vorbereitungsdienst die 2. Staatsprüfung abzulegen und eine Lehrbefähigung für das entsprechende Lehramt zu erhalten. Grundsätzlich können die Lehrkräfte auch befristete Vertretungsstellen besetzen.

Damit helfen die Lehrkräfte nicht nur, den Lehrkräftemangel an Schulen in NRW zu reduzieren, sondern sie übernehmen häufig wichtige Brückenfunktion im Umgang mit Schüler:innen mit Migrationsgeschichte und/oder Fluchterfahrung.