Regierungspräsident:
Bezirksregierung Münster wird „Welcome Place“ für Bedrängte
Münster. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist die Zahl antisemitisch motivierter Vorfälle und Straftaten massiv angestiegen. Jüdinnen und Juden werden teils auf offener Straße angefeindet und bedroht. Die Bezirksregierung Münster unterstützt daher die Initiative „Welcomeplaces“ der Kantorin der jüdischen Gemeinde zu Berlin, Avitall Gerstetter, und wird ein Schutzort gegen Gewalt. Das kündigte Regierungspräsident Andreas Bothe heute während der Gedenkstunde aus Anlass des 87. Jahrestages des 9. November 1938 in der Synagoge Münster an.
„Wir können nicht der Ermordeten, Gequälten, Gefolterten und Entrechteten des Jahres 1938 gedenken, wenn dieses Gedenken keine Antworten beinhaltet, wie wir endlich und konsequent für Jüdinnen und Juden und jüdisches Leben in Deutschland eintreten wollen“
so der Regierungspräsident. „Welcomeplaces“ sind Orte, Institutionen, Unternehmen, Geschäfte, Hotels, Arztpraxen oder Kanzleien, an denen Menschen Zuflucht finden, die in akuter unmittelbarer Bedrängnis sind. Entsprechende Welcomeplace-Schilder signalisieren, dass Menschen in einer Bedrohungssituation sich hier in Sicherheit bringen können. Von dort aus wird Hilfe gerufen, in der Regel die Polizei.
Mit den Welcomeplaces soll ein bundesweites Netzwerk von Schutzorten für Fälle von Übergriffen entstehen. Mit Hilfe einer App sollen so Menschen in akuter Bedrängnis schnell einen sicheren Ort in ihrer Nähe finden. Dies gilt ausdrücklich nicht nur für Jüdinnen und Juden, sondern auch für andere bedrohte Personengruppen. Im Rahmen einer Feierstunde mit einem kleinen Konzert von Avitall Gerstetter wird die Initiatorin die Plakette am 20. November 2025 am Dienstgebäude der Bezirksregierung am Domplatz anbringen.
Weitere Informationen zur Initiative von Avitall Gerstetter finden Sie unter: www.welcomeplaces.org