Bundesverdienstkreuz für Dr. Michael Seligmann
Münster. Für seine herausragenden Verdienste um die Kultur der Erinnerung an die Opfer von Verfolgung und Gewalt zur Zeit des Nationalsozialismus hat Regierungspräsident Andreas Bothe heute (24.11.) Dr. Michael Seligmann das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland überreicht.
„Mit ihrem herausragenden ehrenamtlichen Engagement, bei dem Sie stets von Ihrem unerschütterlichen Glauben an die Wirkmacht von Bildungsarbeit für eine zeitgemäße Erinnerung an die NS-Verbrechen als Mittel gegen Antisemitismus und menschenfeindliche Ideologie angetrieben waren und sind, treten Sie vehement für die aktive Stärkung unserer demokratischen Gesellschaft heute ein“, sagte Regierungspräsident Bothe während der Feierstunde in der Bezirksregierung Münster und bezeichnete Dr. Seligmann als „einen Pionier der Erinnerungskultur“.
Dr. Michael Seligmann, der aktuell in Emsdetten im Kreis Steinfurt wohnt, übte seit der Gründung des Fördervereins des Geschichtsortes Villa ten Hompel in Münster im Jahr 1998 ununterbrochen bis zum Jahr 2022 die ehrenamtliche Funktion als Vorsitzender des Vereins aus. Der Förderverein finanziert und gestaltet den Geschichtsort Villa ten Hompel mit. Er verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. In der Außenwirkung war und ist der Förderverein eindeutig und eng mit Dr. Seligmann als Person verbunden.
Für sein außergewöhnliches Engagement dankte ihm bei der BVK-Verleihung auch der Leiter der Villa ten Hompel, Stefan Querl: „Der Förderverein ist die bürgerschaftlich getragene Säule der Villa ten Hompel. Dass diese heute so stabil und tragfähig ist, verdanken wir der Aufbauarbeit von Dr. Michael Seligmann und seinen Vorstandsteams“, betonte Stefan Querl. „Dass der Verein und damit die Villa ten Hompel heute wächst und wächst, ist der Tatkraft von Menschen im Münsterland zu verdanken, die Erinnerungskultur zu ihrem Anliegen machten“, so der Leiter der Villa ten Hompel weiter.
Der Geehrte selbst freute sich sehr über die Auszeichnung: „Wir hatten die Idee, mit Geschichte das Heute zu verbessern. Das mit dieser Ehrung zu würdigen, freut mich sehr; und setzt heute auch ein richtiges Zeichen.“
Angesichts der intensiven Bildungspartnerschaft zwischen der Villa ten Hompel und der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem ging Dr. Michael Seligmann während der Feierstunde auch auf das laufende Verfahren zur Bestimmung eines Standortes für ein Bildungszentrum von Yad Vashem in Deutschland ein. Nordrhein-Westfalen, Bayern und Sachsen bewerben sich für diese Dependance, die in deutsch-israelischer Zusammenarbeit 60 Jahre nach offizieller Aufnahme diplomatischer Beziehungen aufgebaut werden soll. "Unser bevölkerungsreichstes Bundesland bietet sich dafür geradezu an", befand Seligmann und betonte zudem, dass nicht nur Münster, sondern eine ganze Reihe von NS-Gedenkstätten in NRW aufs Engste mit Jerusalem vernetzt seien.