Bezirksregierung
Münster

Newsletter Energiewende 05/2025

Newsletter Energiewende 05/2025

Seit der letzten Ausgabe unseres Newsletters zur Energiewende ist in unserer Region wieder so einiges passiert: Eine innovative Anlage zur Herstellung von klimaneutralem Methanol erhält eine Millionenförderung, Bürger:innen treiben eigene Energieprojekte voran, neue Gesetze sorgen für Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien – und auch wir als Bezirksregierung arbeiten an unserer Klimaneutralität. 

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen des Newsletters aus August 2025:

 

Klimaschutzkonzept der BR Münster

Auch wir wollen bis 2033 klimaneutral werden. Dafür haben wir ein betriebliches Klimaschutzkonzept erstellt. Darin werden die bisherigen Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz zusammengefasst und weitere Ansätze entwickelt. Grundsätzlich gilt es, CO₂-Emissionen, Strom- und Energieverbrauch sowie den Ressourceneinsatz zu verringern. Geplant sind unter anderem zusätzliche Photovoltaikanlagen, die weitere Umstellung unserer Dienstwagenflotte auf E- und Hybridfahrzeuge sowie die Begrünung aller geeigneten Dächer. 

„Das geht in NRW“ – Kampagne mit Praxisbeispielen aus der Region

Die landesweite Kampagne „Das geht in NRW“ zeigt erfolgreiche Projekte der Transformation in Richtung Klimaneutralität – viele davon im Regierungsbezirk Münster. Hier einige Beispiele:

  • Biomethan aus Wirtschaftsdüngern: Im westlichen Münsterland haben sich 45 landwirtschaftliche Betriebe zusammengeschlossen und eine hochmoderne Biogasanlage errichtet, die aus regionalen Wirtschaftsdüngern (Gülle und Mist) Biomethan aufbereitet. Das Biomethan wird anschließend direkt ins Erdgasnetz eingespeist. Das zusätzlich gewonnene flüssige CO₂ wird unter anderem in der Lebensmittelindustrie, für die Trockeneisproduktion oder für E-Fuels verwendet. Mehr unter folgendem Link: Gemeinschafts-Biogasanlage zur Vergärung von Wirtschaftsdüngern
  • Abwärme für die Fernwärme: Auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung in Essen, Bottrop und Gelsenkirchen ist die TRIMET Aluminium SE eine langfristige Partnerschaft mit der Iqony Fernwärme GmbH eingegangen. Ziel ist es, die im Rahmen der Herstellung von Aluminium entstehende Abwärme für die Fernwärmeversorgung zu nutzen. Mehr unter folgendem Link: Abwärme aus der Aluminiumproduktion - NRW.Energy4Climate
  • Bürgerenergie im Kreis Steinfurt: Gründung der Energieland Kreis Steinfurt Bürgerenergiegenossenschaft eG zur eigenverantwortlichen Umsetzung von Energiewende- und Klimaschutzprojekten, insbesondere auf geeigneten Flächen im Besitz des Kreises Steinfurt und der kreisangehörigen Kommunen. Maßgaben sind eine hohe regionale Wertschöpfung, die Verteilung der Gewinne auf möglichst viele Schultern und die Gewährleistung der Mitbestimmung von Bürger:innen und Kommunen. Mehr unter folgendem Link: Startseite | Energieland Kreis Steinfurt Buergerenergiegenossenschaft eG
  • Nachhaltiges Wohnen in Gelsenkirchen: Ziel ist die Entwicklung eines klimaneutralen Quartiers, in dem mit Hilfe eines innovativen Systems eine effiziente und nachhaltige Wärme- und Kälteversorgung gewährleistet wird. Mehr unter folgendem Link: www.gelsenkirchen.de - Wohnen am Stadtteilpark
  • Wärme aus Flusswasser: Wärmeversorgung durch Flusswasser ist möglich. Mit dem Projekt „EmsWärme“ setzt Warendorf als eine der bundesweit ersten Kommunen auf diese Art der Wärmeversorgung. Mehr unter folgendem Link: Wärmeplanung und -versorgung | Warendorf / Die Stadt des Pferdes

Förderung für das Projekt „DAC-2-Methanol“

Unser Dezernat 34 hat Ende Juli dem Startup Greenlyte Technologies GmbH für das Projekt „DAC-2-Methanol“ eine Förderung von knapp 17,9 Millionen € bewilligt. Das entspricht 65 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten.

Greenlyte baut im Chemiepark Marl eine neuartige Anlage, die aus CO₂ aus der Luft und grünem Wasserstoff synthetisches Methanol herstellt. Dieses sogenannte eMethanol gewinnt zunehmend an Bedeutung, vor allem für die klimaneutrale Umgestaltung der Chemieindustrie in Nordrhein-Westfalen.

Das Verfahren basiert auf einer CCU-Prozesskette (Carbon Capture and Utilisation): Dabei wird abgeschiedenes CO₂ als Rohstoff für die Herstellung chemischer Produkte genutzt. Geplant ist erstmals eine vollständig integrierte Anlage, die als Best-Practice-Beispiel für weitere Produktionsprozesse synthetischer Kraftstoffe dienen soll. Ein zusätzlicher Vorteil: Da das CO₂ direkt aus der Atmosphäre entnommen wird, können mit dieser Technologie in Zukunft sogar Negativemissionen erreicht werden.

Gesetzesentwurf zur Verlängerung von § 36a Landesplanungsgesetz

Vier der sechs Planungsregionen in NRW haben ihre Regionalplanverfahren zum Windenergieausbau abgeschlossen, zwei sind noch in Arbeit. Damit weiterhin Planungssicherheit besteht, will die Landesregierung das befristete Plansicherungsinstrument des § 36a LPlG um sechs Monate verlängern. 

Die Vorschrift regelt, dass außerhalb von bestehenden oder geplanten Windenergiebereichen der Windenergieausbau im Wesentlichen auf raumverträgliche Projekte beschränkt wird. 

„Zahl des Newsletters“

Platz 1 und 2: Die Kreise Steinfurt und Borken führen die NRW-Landkreisstatistik beim Ausbau der Solarenergie im ersten Halbjahr 2025 an (Quelle: LEE NRW).

Gesetz zur Umsetzung RED III in Kraft

Am 14.08.2025 ist das RED-III-Umsetzungsgesetz in Kraft getreten. Es beschleunigt Zulassungs- und Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien und gewährleistet so eine bessere Steuerungswirkung beim Ausbau. Neu ist unter anderem ein digitales Verfahren mit klaren Fristen für Wasserkraft, Geothermie, schwimmende Solaranlagen, Wasserwärmepumpen, Windenergieanlagen und Wärmespeicher. Zudem werden Windenergiegebiete um Energiespeicher erweitert.

E-LKW-Ladestation in Recklinghausen

Ein starkes Zeichen für nachhaltige Logistik und den voranschreitenden Klimaschutz im Regierungsbezirk Münster: In Recklinghausen wurde kürzlich der erste E-LKW-Ladepark im Ruhrgebiet – und in unserem Regierungsbezirk Münster – eröffnet. 

An den sechs Säulen können mit modernster Schnellladetechnik LKW in rund einer Stunde aufgeladen werden. Ein weiterer Vorteil: Die Säulen sind markenunabhängig. Um die Pausenzeiten für die Fahrer:innen komfortabler zu gestalten stehen darüber hinaus Duschen, WC-Anlagen und Automaten mit Getränken und Snacks zur Verfügung. 

Ein echter Meilenstein für die Verkehrswende und den Weg zu einem klimafreundlichen Güterverkehr.