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Pressemitteilungen
26.05.2025
80 Jahre Kriegsende – Bezirksregierung setzt Zeichen für Geschichtskultur
Diversity Tag am 27. Mai
Münster. Anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Diversity Tages (27. Mai) setzt die Bezirksregierung Münster ein klares Zeichen für die Auseinandersetzung mit der historischen Verantwortung. Zahlreiche Beschäftigte der Behörde haben vergangene Woche an einer Führung durch den eschichtsort Villa ten Hompel in Münster teilgenommen. Diese Woche folgt eine Radtour durch Münster, die die Spuren und Folgen des NS-Regimes in Münster näherbringt.
Beide Angebote finden im Rahmen des Diversity-Tages (27. Mai) statt, um ein Zeichen für Vielfalt, Chancengleichheit und eine vorurteilsfreie Arbeitskultur zu setzen. Organisiert werden die Aktionen von der Diversity AG der Bezirksregierung Münster und der Villa den Hompel.
Mit der Aktion unterstreicht die Bezirksregierung die Bedeutung von historischer Bildung und gelebter Vielfalt in der Verwaltung. „Gerade als Landesbehörde tragen wir Verantwortung, uns aktiv mit unserer Geschichte auseinanderzusetzen und daraus Konsequenzen für unser heutiges Handeln zu ziehen“, sagt Regierungspräsident Andreas Bothe bei dem Rundgang durch die Villa ten Hompel. Die Führung ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen im Rahmen der Diversity-Initiative der Bezirksregierung, die in diesem Jahr den Schwerpunkt auf die Dimension „Religion und Weltanschauung“ legt.
Die Führung durch die Villa ten Hompel – einem zentralen Ort der Erinnerungskultur – bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit der Geschichte der nationalsozialistischen Ordnungspolizei und der Nachkriegsaufarbeitung auseinanderzusetzen. Zwischen 1940 und 1945 diente das Gebäude als Sitz der Ordnungspolizei für den Wehrkreis VI und war somit ein Ort der Organisation und Planung von NS-Verbrechen. Nach dem Krieg beherbergte die Villa das „Dezernat für Wiedergutmachung“, dass sich mit Entschädigungen für NS-Opfer befasste. Heute ist sie ein anerkannter Geschichtsort, sie als Forschungseinrichtung, Gedenkstätte und Bildungszentrum ein zentraler Ort der Erinnerungskultur in Deutschland und symbolisiert die Auseinandersetzung mit historischen Verantwortungsthemen.
„Dieses Erinnern heißt wachsam und wirksam sein, weil es auch Kontinuitäten in bedrohlicher Art gibt. Brutal ist im Sommer 2019 ein Amtskollege von Herrn Bothe, und zwar der Regierungspräsident von Kassel, Walter Lübcke, ermordet worden.
Der Täter handelte aus Fremdenhass und im Geiste völkischen Denkens wie im Nationalsozialismus, davor und danach. Auch über diese Kontinuitäten rechtsextremistischer Gewalt gilt es zu reden‘“, mahnt der Leiter des Geschichtsortes Villa ten Hompel, Stefan Querl.Ein weiteres Angebot für die Beschäftigten folgt am 28. Mai 2025: Stefan Querl wird im Zuge der Netzwerkarbeit „Gegen Vergessen Für Demokratie“ interessierte Mitarbeitende auf eine Radtour durch Münster mitnehmen. Im Mittelpunkt stehen Orte, die an die Auswirkungen des NS-Regimes erinnern. Auch diese Veranstaltung dient der aktiven Förderung von Erinnerungskultur und gesellschaftlichem Engagement im beruflichen Kontext.
Die Diversity AG der Bezirksregierung Münster
Die Bezirksregierung Münster hat 2023 die Diversity AG gegründet, in der Mitarbeitende und wichtige Funktionsträger:innen gemeinsam Maßnahmen eines Diversity Managements bei der BR Münster initiieren und vorantreiben. Diversity meint die Vielfalt von Menschen und Lebensformen. Der Begriff steht gleichzeitig für den bewussten, respektvollen und wertschätzenden Umgang mit Vielfalt in der Gesellschaft. Durch Aufklärung und Auseinandersetzung mit dem Thema möchte die Mitarbeitenden der Behörde sich aktiver für Gleichberechtigung einsetzen.