Regierungspräsident Andreas Bothe (l.) überreicht der Geschäftsführerin Ina Brüning der Biologischen Station Zwillbrock e.V. (r.) den Zuwendungsbescheid. © Bezirksregierung Münster
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Pressemitteilungen
24.01.2025
Sechs Förderbescheide für Biologische Stationen
Münster/Borken/ Coesfeld/Steinfurt/Recklinghausen. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert den Schutz, die Erhaltung und die Entwicklung wertvoller Naturlandschaften. Regierungspräsident Andreas Bothe hat jetzt Zuwendungsbescheide mit einem Fördervolumen von insgesamt knapp 8,8 Millionen Euro an die sechs Biologischen Stationen im Regierungsbezirk Münster übergeben. Die Mittel bilden die überwiegende Finanzgrundlage der Stationen für den Zeitraum der drei kommenden Jahre 2025 bis 2027.
„Ich freue mich sehr, dass die vielfältige Arbeit der Biologischen Stationen durch die Landesförderung gesichert ist und damit eine stabile Haushaltsgrundlage und Beschäftigungssicherheit für die Mitarbeitenden vor Ort besteht“, betonte Andreas Bothe bei der feierlichen Übergabe der Zuwendungsbescheide in der Bezirksregierung Münster.
Die Biologischen Stationen als gemeinnützig anerkannte Vereine leisten einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt von Tier- und Pflanzenarten. Das Land NRW fördert ihre Arbeit über die seit 2005 bestehende Förderrichtlinie Biologische Stationen NRW (FöBS). Die Zuwendungen werden auf der Basis eines Arbeits- und Maßnahmenplanes gewährt und orientieren sich an der Größe und Anzahl der betreuten Schutzgebiete.
Neu ab dem 1. Januar 2025 ist die Bewilligung der Förderung für drei Jahre im Gegensatz zu den vorherigen einjährigen Bewilligungen, was die Planungssicherheit der Biologischen Stationen verbessert. Außerdem wurde die Höhe der für die Förderung maßgeblichen Verrechnungseinheit stärker an die gestiegene Inflation angepasst. Da Personalkosten mit 85 Prozent den größten Anteil der Verrechnungseinheit ausmachen, ermöglicht die Erhöhung eine Angleichung der Gehälter an die aktuellen Tarifsteigerungen. Zudem wurden Einmalzahlungen im Tarifrecht wie die Inflationsabmilderungsprämie 2023 zu 100 Prozent durch das Land NRW als Zusatzförderung für die Mitarbeitenden der Biologischen Stationen gewährt.
Die Zuständigkeiten der sechs Biologischen Stationen im Regierungsbezirk Münster bemessen sich überwiegend an den Kreisgrenzen. Eine Ausnahme ist die NABU Naturschutzstation Münsterland, die neben dem Kreis Warendorf ebenfalls die Gebietsbetreuung für die Stadt Münster (mit Ausnahme des Vogelschutzgebietes Rieselfelder) übernommen hat.
Die Biologischen Stationen und ihre Förderungen im Überblick:
Biologische Station Zwillbrock e. V. (Kreis Borken): 1.528.416,27 Euro
Die Biologische Station Zwillbrock e.V. betreut circa 3.200 Hektar Moore, Heiden und Feuchtwiesen mit 37 Schutzgebieten. Sie verfügt über ein Besucherzentrum, ein eigenes Bildungswerk für die Umweltbildungsarbeit sowie über die Schäferei Moorhof. Bekannt ist die Biologische Station für die Flamingos im Zwillbrocker Venn, die ein großes Publikum und reichlich Medieninteresse generieren. Aktuelle Großprojekte der Station widmen sich der Bestandssicherung wiesenbrütender Vogelarten und der grenzüberschreitenden Wiederherstellung des Hochmoores im Aamsveen und im Hündfelder Moor.
Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V: 1.396.628,88 Euro
Das Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld betreut circa 7.400 Hektar Moore, Heide, Grünland und Auen. Besonderheiten des Gebietes sind das Fledermausvorkommen im Naturschutzgebiet Baumberge, Projekte zur Renaturierung des Venner Moors sowie der Familienradweg SteverLandRoute mit Renaturierungsmaßnahmen der Stever. Ein aktuelles Großprojekt der Station ist das Großbeweidungsprojekt „Westfalens Wilder Westen“ auf der DBU-Naturerbefläche Borkenberge.
NABU Naturschutzstation Münsterland e.V.: 1.364.999,90 Euro
Die NABU Naturschutzstation Münsterland ist zuständig für die Gebietsbetreuung ausgewählter Schutzgebiete im Kreis Warendorf und in Münster (mit Ausnahme der Rieselfelder) sowie der Flachmulde Davert. Die Station bietet Umweltbildungsprojekte für Kinder sowie das Projekt „Lebensraum Natur“ für an Demenz erkrankte Menschen. Zudem unterhält die Station ein Streuobstwiesenprogramm im Kreis Warendorf und in Münster und bietet Projekte zur extensiven Ganzjahresbeweidung in der Emsaue oder in der Davert.
Biologische Station Rieselfelder e.V.: 949.631,42 Euro
Ehrenamtliche Arbeit entwickelte ein einst zur Abwasserentsorgung genutztes Gebiet seit Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem international anerkannten Vogelschutzgebiet. 1974 gegründet, betreut die Biologische Station Rieselfelder heute circa 430 Hektar Vogelschutzgebiet, das etwa 60.000 Menschen pro Jahr besuchen. Die Station ist spezialisiert im Bereich Vogelschutz.
Biologische Station Recklinghausen e.V.: 1.638.228,53 Euro
Die Biologische Station Recklinghausen e.V. betreut circa 7.613 Hektar Moore, Heide, Grünland und Auen mit mehr als 90 Naturschutzgebieten. Spezialisiert ist die Station auf Wolfsmanagement und Herdenschutz sowie auf das Fischottermonitoring.
Biologische Station Kreis Steinfurt e.V.: 1.908.218,04 Euro
Die Biologische Station Kreis Steinfurt e.V. betreut circa 11.735 Hektar Moore, Heide, Grünland und Auen mit mehr als 100 Naturschutzgebieten. Aktuelle Großprojekte der Station sind die Bestandssicherung wiesenbrütender Vogelarten sowie der „Schutz der Knoblauchkröte im Kreis Steinfurt“.
Weitere Informationen
- Biologische Station Zwillbrock e. V. (externer Link öffnet sich in neuem Fenster)
- Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V (externer Link öffnet sich in neuem Fenster)
- NABU Naturschutzstation Münsterland e.V. (externer Link öffnet sich in neuem Fenster)
- Biologische Station Rieselfelder e.V. (externer Link öffnet sich in neuem Fenster)
- Biologische Station Recklinghausen e.V. (externer Link öffnet sich in neuem Fenster)
- Biologische Station Kreis Steinfurt e.V. (externer Link öffnet sich in neuem Fenster)