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Pressemitteilungen
15.01.2020
Handreichung „Antisemitismus an Schulen“ vorgestellt
Münsterland/Emscher-Lippe. Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages, mit dem am 27. Januar der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 75 Jahren gedacht wird, veröffentlicht die Bezirksregierung Münster gemeinsam mit den jüdischen Gemeinden Münster und Gelsenkirchen sowie dem Geschichtsort Villa den Hompel eine Handreichung für Schulleitungen und Lehrkräfte im Regierungsbezirk Münster zum Thema „Antisemitismus an Schulen“.
Pauschale Judenfeindlichkeit und Ausgrenzungen gibt es auch an Schulen im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region. Die Bezirksregierung Münster nimmt Antisemitismus sehr ernst. Ob es sich um die Beschimpfung eines Fünftklässlers auf dem Schulhof oder um Nazi-Schmierereien an Schulgebäuden handelt, es muss klar sein: Die Bezirksregierung Münster duldet an Schulen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region keinen Antisemitismus und tritt auch jeder anderen Form von Hassrede und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit konsequent entgegen.
„Das Thema Antisemitismus liegt mir persönlich sehr am Herzen und ich hoffe, diese Broschüre hilft den Schulen, die an Sie gestellten Herausforderungen im Schulalltag zu meistern, damit wir gemeinsam ein klares Zeichen gegen Antisemitismus setzen können“, sagte Feller bei einem Pressegespräch.
Regierungspräsidentin Feller stellte die Handreichung heute (15. Januar) gemeinsam mit Sharon Fehr (Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Münster), Margarita Voloj (Jüdische Gemeinde Münster), Judith Neuwald-Tasbach (Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen), Christoph Spieker (Geschichtsort Villa ten Hompel Münster), Wolfgang Weber (Leiter der Abteilung Schule, Kultur und Sport der Bezirksregierung Münster) und Kim Keen (Dezernat für Lehrerfortbildung bei der Bezirksregierung Münster) in der Bezirksregierung am Domplatz vor.
„Ich bin sehr dankbar, dass die Bezirksregierung beim Thema Antisemitismus aktiv wird und bedanke mich ganz herzlich bei der Regierungspräsidentin und allen, die hier mitgewirkt haben“, sagte Judith Neuwald-Tasbach.
„Mit Ihnen allen zusammen hoffe ich, dass wir es schaffen, Antisemitismus in unserer Gesellschaft dahin zurückzudrängen, wo er hingehört, in die Mottenkiste. Die Kinder und Jugendlichen sind das Kostbarste, was eine Gesellschaft hat und wir müssen uns mit aller Entschlossenheit dafür einsetzen, dass sie eine gute, eine angstfreie Zukunft haben“, sagte Sharon Fehr.
Die Broschüre gibt konkrete Antworten auf vielfältige Fragen zum Thema: Wie sollte eine Schulgemeinde auf antisemitische Äußerungen reagieren? Wie stellen sich Lehrerinnen und Lehrer menschenverachtenden Beleidigungen entgegen? Gibt es eine klare Haltung dazu an den Schulen oder vielleicht sogar ein Handlungskonzept? Wie können Lehrkräfte reagieren, wenn in der Klasse die Stimmung „kippt“ und einige Schülerinnen und Schüler vermehrt ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ausgrenzen und sie mit antisemitischen Beschimpfungen attackieren? Wie können Schulleitungen oder Lehrkräfte einschreiten, wenn sich „Du Jude“ zum geläufigen Schimpfwort auf dem Schulhof entwickelt?
Die Herausgeber der Broschüre „Antisemitismus an Schulen“ danken Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf, auf dessen Vorarbeit Teile des Textes und die Konzeption der Handreichung basieren. Zugeschnitten ist die Broschüre jedoch ganz auf die Schulen im Regierungsbezirk Münster. Sie gibt konkrete Hinweise an die Hand, wie mit antisemitischen Vorfällen und Ausgrenzungen jüdischer Menschen umzugehen ist. Das beginnt mit der Akzeptanz der Tatsache, dass es Antisemitismus auch in der Region zwischen Ahaus und Ahlen, Rheine und Recklinghausen gibt.
Exemplare der Broschüre können Sie unter der Telefonnummer 0251 411-4181 oder über die E-Mail-Adresse praevention@brms.nrw.de bestellen oder von unserer Internetseite herunterladen:
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