Europaflagge

Hauptinhalt

#UnserEuropa


Wasser, Luft, Boden und Artenvielfalt in der EU
Europa und Umwelt

Kinder im Wald

© lagom/fotolia

Die Mitgliedsstaaten der EU haben den Umweltschutz in den vergangenen drei Jahrzehnten weitgehend auf die euro­päische Ebene verlagert. Die Zusammen­arbeit über Staats­grenzen hinweg hat viele Vorteile. Denn nicht nur der Klimawandel, sondern auch die Verschmutz­ung von Flüssen und Meeren und der Luft macht an Landes­grenzen nicht halt.

Initiativen für den Klimaschutz

Termometer vor trockenem Boden

© meryll/fotolia

Der Sommer im vergangenen Jahr war heiß, der Herbst trocken und der Winter mild – besonderes der Sommer stach durch die lang­anhaltende Hitze- und Trocken­heits­periode heraus. Das brachte große Probleme wie etwa Ernteausfälle mit sich. Solche Hitze- und Trocken­heits­perioden in Zukunft werden häufiger auftreten. Die Ursache dafür ist klar: der menschen­gemachte Klimawandel.

Um diesen einzuschränken und um auf die bereits vorhandenen Auswirkungen zu reagieren, hat sich die Europäische Union ehrgeizige Ziele gesetzt. Zum Beispiel sollen die Treibhausgasemissionen gesenkt, der Anteil an erneuerbaren Energiequellen angehoben und die Energieeffizienz erhöht werden. Dabei unterstützt die EU die Mitgliedsstaaten mit etwa 180 Milliarden Euro und verpflichtet sie zum Umsetzen von Klimaschutzmaßnahmen. Ziel ist es, dadurch den Anstieg der Erderwärmung auf weniger als 2°C zu begrenzen.

Regionaler Klimaschutz

Damit Klimaschutz auch wirklich erfolgreich sein kann, müssen Maßnahmen auch auf Ebene der Länder und ihrer Regionen umgesetzt werden. Das Land Nordrhein-Westfalen hat deshalb eine Vielzahl an Initiativen ins Leben gerufen, die in Zusammenarbeit mit den betroffenen Akteuren umgesetzt werden. Die Bezirksregierung Münster ist als Bündelungsbehörde durch ihr breites Aufgaben- und Zuständigkeitsspektrum in vielen Bereichen mit den Themen des Klimaschutzes befasst.

Grenzüberschreitenden Entsorgungsverbund

Gruppenfoto

Im Haus der Niederlande unterzeichneten die Vertreter von zwölf niederländischen Kommunen und der Stadt Münster die Kooperationsvereinbarung; auf dem Bild zusammen mit Regierungspräsidentin Dorothee Feller. © Presseamt Münster

Die Stadt Münster und zwölf niederländische Kommunen haben am 13. Dezember feierlich im Haus der Niederlande eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung im Bereich der Abfall­wirtschaft beschlossen. Zukünftig sollen Bioabfälle aus den Niederlanden durch die Abfall­wirtschafts­­betriebe Münster entsorgt werden. Rest­abfälle aus Münster werden bereits in den Niederlanden durch die Twence Holding B.V. entsorgt. Um diese wechselseitige Ver­einbarung vertraglich festzuhalten muss laut Gesetz über kommunale Gemeinschafts­arbeit (GKG) eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung unterzeichnet werden.

Die Bezirksregierung Münster hat die Stadt Münster während des Prozesses aus kommunal- und fach­aufsichtlicher begleitet, und diese öffentlich-rechtliche Vereinbarung genehmigt. Dies ist die erste europäische interkommunale Vereinbarung dieser Art, die die Bezirks­regierung begleitet hat. Sie wird im letzten Amtsblatt für dieses Jahr veröffentlicht und tritt Anfang Januar 2019 in Kraft.

Knoblauchkröte unter EU-Schutz

Kröte im Sand

© Bezirksregierung Münster

Bild herunterladen

Kaum jemand kennt sie – die kleine Kröte, die in Stresssituationen ein nach Knoblauch riechendes Sekret abgibt, doch sie ist vom Aussterben bedroht. Mit ihren Grabschaufeln an den Hinterbeinen kann sie sich bis zu einem Meter tief eingraben. Deshalb liebt die Kröte vor allem Sandgebiete mit lockerem Boden in der Nähe geeigneter Laich­gewässer, die sie für die Fortpflanzung benötigt. Die EU schützt die Knoblauchkröte und ihre typischen Lebensräume. Mit der Förderung des „Integrierten LIFE-Projekts Atlantische Sand­landschaften“ setzt sie sich zudem dafür ein, die bedrohte Art zu retten und ihren Lebensraum wiederherzustellen.

Das IP-LIFE „Atlantische Sandlandschaften“ unterstützt die Zuchtstation der NABU-Naturschutzstation Münsterland in Enniger (Kreis Warendorf). Seit 2017 konnten so bereits rund 19.000 nachgezüchtete Kaulquappen und Jungkröten ausgesetzt werden. In den vergangenen zwei Jahren erfolgte die (Wieder-)Ansiedlung in vier Gebieten innerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebietes in Nordrhein-Westfalen: im Langenbergteich (Paderborn), in der Lippeaue (bei Lippstadt und Lippstadt-Eickelborn), in den Rieselfeldern Windel (Bielefeld) und im Ems-Hessel-See in Warendorf.

IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften

Das Ziel des Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ ist es, wertvolle Lebensraumtypen zu erhalten und dem Verlust der biologischen Vielfalt in der atlantischen biogeographischen Region entgegenzuwirken. Es ist das erste „Integrierte“ LIFE-Projekt im Bereich Natur in Deutschland. Das Dezernat für Natur- und Landschaftsschutz der Bezirksregierung Münster koordiniert das 2016 gestartete Projekt mit einer Laufzeit von zehn Jahren im Auftrag des NRW-Umweltministeriums gemeinsam mit dem Land Niedersachen.

Wasser, Luft, Boden und Artenvielfalt in der EU

Bagger an einem Fluss

© Bezirksregierung Münster

Bild herunterladen

Wenn an der Ems zwischen Emsdetten und Saerbeck Bagger 500.000 Kubikmeter Sand bewegen und dadurch der Fluss nach rund 100 Jahren wieder in seinem alten Flussbett fließt - dann ist das auch der Euro­päischen Union zu verdanken. Mit der Europäischen Wasser­rahmen­richtlinie hat die EU im Dezember 2000 die rechtlichen Vorgaben geschaffen, um das zehn Jahre zuvor als NRW- Pilotprojekt aufgestellte „Ems-Auen-Schutzkonzept“ (EASK) umzusetzen. Insbesondere die europaweit einheitliche, verbindliche Formulierung von Bewirtschaftungs­zielen unterstützt die Anstrengungen der lokalen Akteure im Gewässer­schutz auch im Regierungs­bezirk Münster.

Wenn dann noch die finanzielle Förderung der EU durch Finanzierungsinstrumente wie LIFE oder LIFE+ dazukommt wird der Europa-Gedanke in der Region unübersehbar.

Umweltschutz hat europäische Bedeutung

Die Mitgliedsstaaten der EU haben den Umweltschutz in den vergangenen drei Jahrzehnten weitgehend auf die europäische Ebene verlagert. Heute sind rund 80 Prozent der Umweltvorschriften in Deutschland EU-Vorgaben. Die Zusammenarbeit über Staatsgrenzen hinweg hat viele Vorteile. Denn nicht nur der Klimawandel, sondern auch die Verschmutzung von Flüssen und Meeren und der Luft macht an Landesgrenzen nicht halt. Die Umweltnormen der EU liegen auf sehr hohem Niveau. Ihr Ziel ist es, die Wirtschaft umweltfreundlicher zu gestalten, die Natur zu schützen sowie die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen in der EU zu sichern. Außerdem gilt es, kurzfristige Wettbewerbsvorteile auszuschließen, die durch niedrige Umweltstandards einiger weniger entstehen können.

Verwandte Themen

Zusätzliche Informationen

Downloads

Service-Bereich, Kontaktformular, Inhaltsverzeichnis

Navigation

 
Move Schließen
\
Expand
Zurück Zurück Weiter Weiter
{pp_gallery_content}