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Was uns verbindet
Europa im Alltag

Apfel mit Europaflagge

© Bezirksregierung Münster

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„Ich bin Europäer“ hört man eher selten. Wir verstehen uns vielmehr als „Münsterländer“ oder „Kind des Ruhrgebiets“. Doch Europa beeinflusst unseren Alltag auf verschiedenen Ebenen. Wie stark, ist uns meistens gar nicht bewusst. Die Europäische Union engagiert sich in unserer Region besonders in den Bereichen Wirtschaft, Schule, Umwelt und Sicherheit.

Wirtschaft, Schule, Umwelt und Sicherheit

So fördert die EU zahlreiche Klimaschutz- und Wirtschaftsprojekte im Regierungsbezirk Münster. Allein aus dem INTERREG-Programm der Europäischen Union sind 105 Millionen Euro in den Jahren 2014 bis Anfang 2018 in unsere Region geflossen. Mit dem Geld wurden grenzüberschreitende Projekte aus den Bereichen Energie, Gesundheit und Logistik unterstützt. Im Umweltbereich wurde mit EU-Geldern die Ems-Renaturierung in Emsdetten gefördert. Die Ems fließt jetzt drei Generationen später wieder in ihrem natürlichen Bett.

Auch zahlreiche Gesetzesvorgaben, die unser alltägliches Leben bestimmen, wurden von der EU beschlossen. Rund 80 Prozent der Umweltvorschriften in Deutschland sind EU-Vorgaben. In unserer Region gibt es 40 Europaschulen, die Schülerinnen und Schülern in einem besonderen Maße Fremdsprachen und Themen mit europäischem und interkulturellem Schwerpunkt näherbringen. Im Kreis Borken und den Niederlanden arbeiten Rettungssanitäter zusammen an einem in NRW einzigartigen grenzüberschreitenden Projekt. Es erlaubt ihnen, im Nachbarland unkompliziert Hilfe zu leisten.

Zahlreiche Regelungen erleichtern den Bürgerinnen und Bürgern das tägliche Leben in der EU. Zum Beispiel gibt es in der EU keine Grenzkontrollen mehr, Reisende können problemlos andere Länder besuchen. Seit Kurzem fallen beim Handyanbieter keine Roaming-Gebühren mehr an. EU-weite Standards schützen zudem die Verbraucher. Sie können sich zum Beispiel sicher sein, dass in der Packung auch das drin ist, was draufsteht. Saft darf demnach nur „Saft“ heißen, wenn der Inhalt aus 100 Prozent Früchten besteht und ihm kein Wasser oder Zucker zugesetzt wurde. Auch die Vermarktung von Äpfeln ist in der EU klar geregelt. Beim Verkauf von losen Äpfel muss unter anderem das Ernteland, die Sorte und der Preis gekennzeichnet sein.

Ursprung der Europäischen Union

Für uns ist es selbstverständlich: In Europa herrscht seit über 70 Jahren Frieden − und dass auch dank der Europäischen Union. Heutzutage lösen die europäischen Staaten ihre Konflikte diplomatisch und nicht mehr mit kriegerischer Gewalt. Der europäische Gedanke hat seinen Ursprung in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach zwei schrecklichen Weltkriegen mit vielen Toten, Vermissten, Flüchtlingen, Waisen, Witwen, nach unendlichem Leid, war Deutschen und Franzosen klargeworden, dass endlich eine Lösung für ein erträgliches Miteinander geschaffen werden musste. Die sechs Gründerländer sind Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande.

EU als Friedensbündnis

1958 wurde die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegründet. Die sechs Gründerländer haben sich zusammengeschlossen, um wirtschaftlich zusammen zu arbeiten. Bis heute sind weitere 22 weitere Länder der Gruppe beigetreten und haben gemeinsam einen großen, sich stetig wachsenden Binnenmarkt aufgebaut.

Die Europäische Union ist zu einer Organisation geworden, die vom Klimawandel über Umweltschutz und Gesundheit bis hin zu Außenbeziehungen und Sicherheit, Justiz und Migration zahlreiche Politikbereiche abdeckt. 1993 wurde die EWG in Europäische Union (EU) umbenannt.

„Wir wissen, dass Europa unsere gemeinsame Basis ist, auf der wir die Vielfalt unserer Länder genießen und die Einigkeit Europas leben können. Das ist gerade jetzt wichtig - in Zeiten des wachsenden Populismus und nationalistischer Tendenzen, die dem Motto folgen "Unser Land zuerst!", sagt Regierungspräsidentin Dorothee Feller.

Ziele der EU

Verschiedene Flaggen wirbeln um eine Hand

© vege/fotolia

Die Mitgliedsstaaten der Europäische Union haben sich bestimmte Ziele gesetzt, die im Vertrag von Lissabon festgelegt wurden. In erster Linie möchte die Europäischen Union Frieden, die europäischen Werte und das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürgern fördern. Die europäischen Werte sind in der „Charta der Grundrechte der Europäischen Union“ verankert. Sie berufen sich auf Freiheit, Rechtstaatlichkeit und Solidarität. Die EU hat auch das Ziel, die Wirtschaft nachhaltig weiterzuentwickeln. Dazu gehören stabile Preise und eine wettbewerbsfähige Marktwirtschaft. Die EU hat eine Wirtschafts- und Währungsunion gegründet, deren gemeinsame Währung der Euro ist. Sie hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, soziale Ungerechtigkeit und Diskriminierung einzudämmen.

Wie ist die EU aufgebaut?

Die EU bezieht ihre demokratische Legitimation aus zwei Quellen: dem Europäisches Parlament, das direkt von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt wird und dem Rat der Europäischen Union, auch Ministerrat genannt, dem Minister und Ministerinnen der Mitgliedsstaaten angehören. Ohne das Parlament kann in der EU nichts beschlossen werden. Insgesamt sind im Parlament 751 Abgeordneten aus 28 Staaten vertreten. Aus dem bevölkerungsreichsten Mitgliedstaat Deutschland stammen 96 Abgeordnete. Es hat damit von allen Staaten die höchste Anzahl an Abgeordneten im Europäischen Parlament. Zusammen mit dem Rat entscheidet das Parlament über die Gesetzgebung, sie legen den Haushalt fest und kontrollieren, wie die EU-Gelder verwendet werden.

Die Europäische Kommission verwaltet die Europäische Union und besteht aus 28 Kommissarinnen und Kommissaren – für jeden Mitgliedsstaat gibt es einen Vertreter oder eine Vertreterin. Sie wird von einem Präsidenten oder einer Präsidentin geleitet, die auf Vorschlag der Staats- und Regierungschefs vom Europäischen Parlament gewählt werden muss. Bürgerinnen und Bürger nehmen also bei der Wahl des Parlaments auch Einfluss auf die Wahl des Präsidenten.

Europawahl im Mai 2019

Vom 23. Mai bis 26. Mai haben alle Europäer die Wahl. Bürgerinnen und Bürger können direkt Einfluss auf europäische Politik nehmen. Sie können ihren Abgeordneten oder Abgeordnete für das Europäische Parlament wählen.

Egal, ob wir uns als „Europäer“, „Münsterländer“ oder „Kind des Ruhrgebiets“ fühlen, es lohnt sich wählen zu gehen, denn die EU beeinflusst unseren Alltag in der Region.

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